Oktober bester Dax-Monat seine 2009

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Nach der jüngsten Kursrally sicherten die Anleger am letzten Handelstag im Oktober erste Gewinne. Die Monatsbilanz ist dank lockerer Geldpolitik und mangelnder Anlagealternativen mit dem höchsten Anstieg seit vier Jahren beeindruckend. Der Oktober war der beste Monat für den Dax seit sechseinhalb Jahren. Der deutsche Leitindex ging mit einem Plus von 0,46 Prozent auf 10 850,14 Punkte aus dem Handel. Für den Oktober bedeutet dies einen Kurszuwachs von 12 Prozent. Es ist auf Monatssicht der stärkste Anstieg seit April 2009.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte zum Wochenausklang um 0,28 Prozent auf 21 174,53 Punkte zu. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,12 Prozent auf 1799,48 Punkte nach oben. Als Grund für die Kursrally der vergangenen Wochen machen Börsianer die weltweit sehr lockere Geldpolitik der Notenbanken aus. Die Aussicht auf noch mehr billiges Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt der Treibstoff für den Aktienmarkt. Unterstützung kommt auch aus Japan, wo die Notenbank am Freitag eine Fortsetzung ihrer umfangreichen Staatsanleihekäufe bekanntgegeben hatte. Zudem hatte China erst vor einer Woche den Leitzins gesenkt, und hinter einer Zinsanhebung in den USA noch in diesem Jahr steht weiterhin ein großes Fragezeichen.

Nach der ersten Welle von Geschäftsbilanzen standen vor dem Wochenende nur wenige Unternehmen mit Quartalszahlen im Fokus. Im Dax sorgten vor allem Analystenkommentare für Kursausschläge. Mit plus 2,28 Prozent zählten Merck KGaA zu den besten Werten, nachdem die US-Bank Citigroup eine neue Kaufempfehlung für die Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns ausgegeben hatte.

Gute Quartalszahlen und ein angekündigtes Aktienrückkaufprogramm gab den Papieren von Airbus Schub. Wegen der Auftragsflut für seine modernisierten Mittelstreckenjets der A320-Familie fährt der Flugzeughersteller zudem die Produktion stark hoch. Mit einem Plus von 3,96 Prozent landeten die Airbus-Papiere auf dem ersten Platz im MDax.

Gleich dahinter folgten mit plus 3,59 Prozent die Anteilsscheine von Salzgitter, die von einem Großauftrag für eine Pipeline profitierten. «Für den Stahlkonzern ist die Order wie Regen in der Wüste. Die Lage sollte sich nachhaltig aufhellen», kommentierte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner.

Im TecDax trieb eine Anhebung des operativen Gewinnziels (Ebitda) die Aktien des Bausoftware-Spezialisten Nemetschek mit plus 5,52 Prozent an die Index-Spitze.

Der EuroStoxx 50 rückte um 0,14 Prozent auf 3418,23 Punkte vor. Der Cac-40-Index in Paris gewann ebenfalls, während der FTSE-100-Index in London etwas nachgab. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss kaum verändert.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,32 auf 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 140,17 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,11 Prozent auf 157,30 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1017 (Donnerstag: 1,0930) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9077 (0,9149) Euro.

dpa