Gabriel weist Mauschelei-Vorwürfe bei Braunkohle zurück

Braunkohletagebau in Brandenburg und Braunkohlekraftwerk Jänschwalde. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Braunkohletagebau in Brandenburg und Braunkohlekraftwerk Jänschwalde. Foto: Patrick Pleul/Archiv

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Stromkonzerne würden Geld für Braunkohle-Kraftwerke kassieren, die ohnehin abgeschaltet werden sollten.

«Wir nehmen keine Kraftwerke, die bereits zur Stilllegung angemeldet sind», sagte Gabriel. Mit den Konzernen RWE, Vattenfall und Mibrag seien acht Kraftwerke ausgewählt worden, die hochprofitabel seien und besonders viel Kohlendioxid verursachten. Deren Abschaltung sei gut für den Klimaschutz.

Umweltverbände vermuten, dass unter anderem RWE nun Abschaltprämien für einzelne Kohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen bekommt, die Deutschlands zweitgrößter Versorger bis 2020 ohnehin auf der Streichliste gehabt haben soll.

Die beim schrittweisen Ende für acht Braunkohle-Meiler anfallenden Gesamtkosten von voraussichtlich 1,6 Milliarden Euro für die Stromkunden hält Gabriel für vertretbar. Es handelt sich bei den Netzentgelten um weit weniger als zwei Euro im Jahr für einen Durchschnittshaushalt. Bei einer abrupten Schließung ganzer Tagebaue wären viel höhere Kosten etwa durch Arbeitslosigkeit entstanden, erklärte Gabriel.

dpa