Hundling erzählen Münchner Geschichten

Ein Herz für München: Hundling Foto:
Ein Herz für München: Hundling Foto:

Die Mieten sind astronomisch hoch, viele alte Viertel werden plattgemacht, aber trotzdem kann sich Phil Höcketstaller keine schönere Stadt als München vorstellen. Das muss wahre Liebe sein, und die kann manchmal ganz schon schmerzhaft werden.

Mit seiner ebenso spielfreudigen wie versierten Band Hundling hat der Newcomer mit niederbayerischen Wurzeln sein Debütalbum «Ois Chicago» eingespielt - elf bairisch gesungene Songs, die mit viel Emotionen und musikalisch sehr abwechslungsreich daherkommen.

Hundling, Gewinner des «Heimatsound»-Wettbewerbs des Bayerischen Rundfunks, zählen definitiv nicht zur krachledernen Protest-Fraktion, sondern geben sich eher nostalgisch-nachdenklich. «Gloane Sachan» heißt der Opener, nicht Karriere und Geld sind wichtig, sondern die kleinen Dinge des Alltags. Von denen erzählen Hundling: Der Pappkarton mit den Fotos der Verflossenen oder der alte Kioskbesitzer im Viertel, der nach vierzig Jahren gegen die Gentrifizierer doch keine Chance hat.

Musikalisch wandeln Phil Höcketstaller und seine spielfreudige Combo mal auf den Spuren vom J.J. Cale und dessen legendärem Tulsa-Sound, oder sie geben sich folkig-entspannt. Manchmal kommt auch kräftiger R&B ins Spiel. Eine gute Mischung für eine absolut professionelle Band, der man wünschen muss, dass sie auch jenseits des weißblauen Dunstkreises ihr Publikum findet.

dpa