Flugbegleiter ziehen Lufthansa-Streik bis zum Ende durch

Passagiermaschinen der Lufthansa auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. Nachdem ein Gericht den Streik der Flugbegleitergewerkschaft Ufo für rechtmäßig erklärt hatte, fallen deutschlandweit erneut Hunderte Verbindungen aus. Foto: Boris Roessler
Passagiermaschinen der Lufthansa auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. Nachdem ein Gericht den Streik der Flugbegleitergewerkschaft Ufo für rechtmäßig erklärt hatte, fallen deutschlandweit erneut Hunderte Verbindungen aus. Foto: Boris Roessler

Der Streik der Lufthansa-Flugbegleiter steuert langsam auf sein Ende zu. Es fallen aber besonders viele Flüge aus. Eine Annäherung zwischen den Parteien ist nicht in Sicht. Die Flugbegleiter der Lufthansa ziehen ihren Rekordstreik wie geplant bis zum Betriebsschluss am Freitag durch.

Er sehe nach der unnachgiebigen Haltung der Lufthansa keinen Anlass, den Streik jetzt noch abzubrechen, erklärte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, in Frankfurt.

Lufthansa hat bereits angekündigt, auch für den Freitag als siebten und letzten Streiktag wieder zahlreiche Flüge aus dem Programm zu nehmen. 

Details sollten noch am Donnerstag genannt werden. Die Zahl der betroffenen Passagiere wird damit voraussichtlich bei deutlich mehr als 4000 abgesagten Flügen auf weit über eine halbe Million steigen. Der am Freitag vergangener Woche begonnene Ausstand ist der längste und heftigste Streik in der Geschichte der Airline, die sich zur genauen Schadenshöhe noch nicht geäußert hat. Bei früheren Streiks der Piloten, die in der laufenden Runde bereits 13 Mal gestreikt haben, waren Ergebnisbelastungen von rund 20 Millionen Euro pro Tag aufgelaufen.

Für Donnerstag hatte Lufthansa 933 Flüge gestrichen, 107 000 Passagiere sind betroffen. Die Gewerkschaft Ufo hatte zum Streik auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken aufgerufen. Betroffen waren erneut die drei Crew-Standorte München, Frankfurt und Düsseldorf.

Die Versuche des Dax-Konzerns, den längsten Ausstand in der Unternehmensgeschichte durch die Arbeitsgerichte stoppen zu lassen, blieben zunächst erfolglos. Am Nachmittag wollte noch das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf über eine vom Unternehmen eingereichte Berufung entscheiden. Wie in Darmstadt hatte auch die erste Instanz in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt entschieden, dass der Streik rechtmäßig ist.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der am Mittwoch noch einmal seine harte Haltung gegen die Gewerkschaften begründet hatte, wurde wegen des Streiks zum Umsteigen gezwungen. Der Chef des größten Luftverkehrskonzerns Europas musste beim Konkurrenten Air Berlin einsteigen, um am Mittwochabend von Berlin nach München zu kommen, bestätigte ein Lufthansa-Sprecher eine Information des «Handelsblatts». Spohr habe sich bei den Piloten für die Mitnahme bedankt und dann in Reihe 20 Platz genommen. «Das war ein sehr guter Sitz.»

dpa