Wachsender Deutschland-Tourismus treibt Hotelneubau an

Noch eingerüstet ist die im Umbau befindliche «Villa Gans» in Oberursel, während im Vordergrund der Hotelneubau zu sehen ist. Foto: Boris Roessler/Illustration
Noch eingerüstet ist die im Umbau befindliche «Villa Gans» in Oberursel, während im Vordergrund der Hotelneubau zu sehen ist. Foto: Boris Roessler/Illustration

Urlaub in Deutschland liegt im Trend. Die Hotelbranche stellt sich auf weiteres Wachstum ein und baut deshalb neue Häuser. Sie werden auch für Investoren interessanter. Der Boom im Deutschland-Tourismus treibt den Hotelmarkt weiter an. In den deutschen Städten eröffnen allein im nächsten Jahr 193 neue Hotels mit mindestens zwei Sternen, wie der Rotenburger Marktbeobachter Tophotelprojects der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Damit kämen rund 23 300 Zimmer neu auf den Markt. In diesem Jahr haben demnach bislang 120 neue Häuser den Betrieb aufgenommen.

Für den Hotelverband Deutschland spiegelt die Entwicklung das anhaltende Branchenwachstum. «Die Ursachen für die starken Zahlen sind vielfältig», heißt es im jüngsten Hotelmarktbericht des Verbands. «Deutschland als Reiseland-Magnet zieht immer mehr ausländische Gäste an.» Zudem seien die Deutschen guter Konsumlaune und die Preise vergleichsweise günstig: 2014 wurden durchschnittlich ohne Frühstück und Mehrwertsteuer 87 Euro pro Nacht fällig, zwei Euro weniger als im EU-Durchschnitt.

Gut 13 000 Hotels mit knapp 600 000 Zimmern gibt es in Deutschland. Nach Beobachtung des Hotelverbands geht der Trend zu größeren Hotels, kleinere verschwänden zunehmend vom Markt, vor allem Gasthöfe und Pensionen. 2014 war die Zahl der Betten um 0,5 Prozent gewachsen, während die Zahl der Betriebe um 2 Prozent sank. Die meisten neuen Hotels haben drei oder vier Sterne. Gestiegen ist auch die durchschnittliche Auslastung: um 2,3 Prozentpunkte auf 70,1 Prozent.

Hotels werden für Investoren wegen langfristiger Miet- und Pachtverträge immer attraktiver, erfuhr der Zentrale Immobilienausschuss bei einer Befragung. Als Anlageobjekt seien sie inzwischen fast so beliebt wie Wohnungen.

dpa