Studie: Beste Digital-Chancen für Darmstadt und Erlangen

Eien Teilchenbeschleunigeranlage in Darmstadt. Die Stadt gehört zu den besten Standorten für digitale und vernetzte Technik. Foto: Alexander Heinl
Eien Teilchenbeschleunigeranlage in Darmstadt. Die Stadt gehört zu den besten Standorten für digitale und vernetzte Technik. Foto: Alexander Heinl

Wie misst man die Zukunftsfähigkeit eines Ortes? Eine Auftragsstudie fasst viele Daten über deutsche Städte zusammen und gewichtet sie. Ihr Ergebnis: Die ganz Großen sind nicht unbedingt die besten. Darmstadt und Erlangen sind einer Studie zufolge unter den deutschen Städten am besten für die digitale und vernetzte Wirtschaft aufgestellt.

Sie haben viele Unternehmen, die sich mit der sogenannten Industrie 4.0 auseinandersetzen, wie Immobilienscout24 und «Wirtschafts-woche» mitteilten. 

Hinzu kämen besonders viele Absolventen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Rang drei belegt als bestplatzierte Millionenstadt München. Köln führen die Autoren auf Platz 15, Berlin auf 18, Hamburg auf 22. Die letzten Plätze der Liste belegen mehrheitlich Städte aus Nordrhein-Westfalen, darunter die Ruhrgebietsorte Herne, Gelsenkirchen, Duisburg und Oberhausen. Aus Sicht der Autoren haben sie den Strukturwandel zu einer innovativen und digitalisierten Wirtschaftsstruktur noch nicht geschafft, was etwa an relativ wenigen Akademikern und Beschäftigten in Forschung und Entwicklung festgemacht wird.

Die arbeitgebernahe Gesellschaft IW Consult hatte für die Studie 69 kreisfreie Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern verglichen. Gut 100 Faktoren aus Bereichen wie Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilien und Lebensqualität wurden dabei analysiert. Zurückgegriffen wurde etwa auf Selbstdarstellungen von Unternehmen im Internet und auf offizielle Statistiken.

Die Studie enthält auch eine Rangliste zur Wirtschaftslage. Hier dominierten wie in den Vorjahren Standorte großer Autobauer die Spitzengruppe. Besonders dynamisch entwickelten sich laut Studie in den vergangenen fünf Jahren Wolfsburg und Ingolstadt. Die überragende Bedeutung der Autobauer sei zugleich ein Risiko, sagte die Chefredakteurin der «Wirtschaftswoche», Miriam Meckel: «Wer sich monostrukturell aufstellt, der erlebt auch die Krisen der Branche hautnah mit.»

dpa