TV-Zuschauer sind heiß auf Wintersport

Die Adler fliegen wieder: Severin Freund beim Weltcup-Auftakt der Skispringer in Klingenthal. Foto: Jan Woitas
Die Adler fliegen wieder: Severin Freund beim Weltcup-Auftakt der Skispringer in Klingenthal. Foto: Jan Woitas

Wintersport im Fernsehen boomt. Stunden-lange Übertragungen schrecken die Fans nicht, sondern sind offensichtlich Teil des Erfolgsgeheimnisses. Am Samstag, um 8.40 Uhr, beginnt das erste große Wintersport-Wochenende im Fernsehen. Die Dauerberieselung mit Sport auf Schnee und Eis endet erst gegen 18 Uhr.

Sie wird ARD und ZDF - diese Prognose ist nicht sehr gewagt - in der kalten Jahreszeit wieder erstaunliche Quoten bescheren.

Wie viel Wintersport zeigen ARD und ZDF?

Im Wechsel bieten das Erste und das Zweite bis zum Frühjahr Wintersport satt. Allein 320 Stunden Live-Sendungen zeigen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender im klassischen Fernsehen. Die stundenlangen Übertragungsstrecken werden meist nur von Nachrichten unterbrochen. Außerdem gibt es in dieser Saison verstärkt Live-Streams auf den Internet-Seiten der Sender. Wie viele Menschen schauen zu?

Die Quoten der stundenlangen Sport-Übertragungen im Winter sind für ARD und ZDF eine wahre Freude und in der vergangenen Saison noch einmal um rund 15 Prozent gestiegen. Trotz der Masse an Übertragungen schauen durchschnittlich mehr 2,4 Millionen Menschen zu. Besonders attraktiv ist für die TV-Sender der Marktanteil, der mit mehr als 17 Prozent weit über ihren Durchschnittswerten liegt.

Warum lieben die Zuschauer Wintersport-Fernsehen?

In der kalten Jahreszeit sitzen mehr Menschen vor dem Fernseher als im Sommer. Und es gibt jede Menge deutscher Erfolge. Für ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky ist zudem ein wichtiger Teil des Erfolges, «dass das gesamte Wintersport-Geschehen ineinandergreift. Die verschiedenen Verbände schaffen es, das Programm so zu gestalten, dass wir als Fernsehsender von einem Event zum andern übergehen können.»

Welche Disziplin ist am erfolgreichsten?

Top-Quoten gibt es immer dann, wenn im Schnee geschossen wird. Biathlon ist seit vielen Jahren die liebste Wintersport-Disziplin der Deutschen. Die erfolgreichste Biathlon-Übertragungen war in der abgelaufenen Saison ein Staffelrennen der Frauen mit 5,80 Millionen. «Biathlon war in den vergangenen Jahren bei den TV-Zuschauern die Nummer 1 und wird auch in der kommenden Saison zahlreiche Zuschauer finden», sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.

Was schauen die Deutschen im Winter noch gerne?

In der Beliebtheitsskala der Fernsehzuschauer folgen nach Angaben der beiden Sender Skispringen und Ski alpin. Topwert des bisher letzten Winters war mit 6,03 Millionen das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee.

Wer sind die wichtigsten Experten?

Der neue Star unter den TV-Experten ist Magdalena Neuner. Die ehemalige Weltklasse-Biathletin arbeitet für die ARD und wechselt sich mit Kati Wilhelm ab. Mit ARD-Mikrofon arbeiten auch Maria Höfl-Riesch (Ski alpin), Dieter Thoma (Skispringen) und Peter Schlickenrieder (Langlauf). Beim ZDF sind Sven Fischer (Biathlon), Marco Büchel (Ski Alpin) und Toni Innauer (Skispringen) unter Vertrag.

Was zeigt Eurosport?

Ein volles Wintersport-Programm liefert auch Eurosport, allein 228 Stunden auf seinem frei empfangbaren Kanal. Weitere Angebote gibt es beim Pay-Angebot Eurosport 2 und über den Eurosport-Player. Der Privatsender zeigt alle Wintersport-Weltcups außer Bob und Skeleton. Mit Martin Schmitt hat Eurosport einen der prominentesten Ex-Sportler als Experten verpflichtet.

dpa