Der deutsche Glücksspiel-Markt und warum Online-Kasinos die Zukunft darstellen

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Der Glücksspielmarkt floriert. Das liegt daran, dass momentan ein Großteil der Einnahmen aus dem Online-Bereich kommt. Traditionelle Spielbanken sind zwar weiterhin besucht (vor allem die kleineren Spielhallen genießen nach wie vor Beliebtheit), aber der Online-Markt ist schon lange ein riesiger Erfolg und wächst stetig weiter an. Das liegt unter anderem daran, dass Online-Spiele eine größere Zielgruppe ansprechen und bequem von zu Hause aus gespielt werden können.

In Kasinos herrscht oft Dresscode, was online natürlich nicht der Fall ist. Außerdem können Öffnungszeiten umgangen werden. Des Weiteren gibt es bei Spielen im Internet oder durch Apps kein Warten darauf, dass andere Gäste ihr Spiel beendet haben. Man kann beliebig oft spielen und dass zu jeder Tageszeit. Daher sind die Intenet Kasinos mittlerweile zu einer riesigen Industrie angewachsen.

Nicht so bei traditionellen Spielbanken. Die Wirtschafts Woche schrieb im Jahr 2014, dass sich der Umsatz in Deutschland innerhalb der vorherigen 10 Jahre “von knapp einer Milliarde Euro auf 550 Millionen Euro halbiert” habe. In Bayern erzielt lediglich das Kasino Bad Wiessee Gewinne – Feuchtwangen schreibt zwar auch schwarze Zahlen, muss sich darum aber sehr bemühen, schreibt das Blatt.

In Bayern gibt es übrigens 9 Kasinos, in München existiert gar keines. Das München am nächsten gelegene Kasino ist Bad-Wiessee. Weitere Spielbanken sind in Bad Kissingen, Bad Steben, Feuchtwangen, Bad Kötzting, Bad Füssing, Bad Reichenhall, Bad Wiessee, Garmisch-Partenkirchen und Lindau zu finden.

Poker

 

Vermutlich um zu werben, haben Spielbanken in Bayern ihre eigene Poker-Variante entwickelt: den Bavarian Stud Poker. Die Spielregeln ähneln dem im Land beliebten 7-Card-Stud-Poker oder auch der amerikanischen Variante des Stud-Pokers. Zu finden ist es in allen genannten bayrischen Spielbanken, außer in Bad Kötzting.

Poker ist in Deutschland äußerst beliebt. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass vor allem das Pokerspiel hier zu Lande vom Boom der Online-Spielewelt stark profitiert hat. Im Februar 2012 wurde die Zahl der Online-Poker-Spieler in Deutschland auf 600.000 geschätzt. Das macht Deutschland zum zweitgrößten Online-Pokermarkt der Welt. Anbieter verdienen jährlich 378 Millionen Dollar (Stand 2012). Im selben Jahr wurden die Einnahmen der gesamten Glückspielindustrie auf 10,3 Milliarden Euro geschätzt. 1/3 stammte allerdings vom Automatenspiel (Im Jahr 2013 gab es ca. 240.000 öffentliche Spielautomaten in Deutschland).
Das Online-Pokerspiel unterscheidet sich vom Spiel am Kartentisch. Nicht nur sitzen sich die Spieler nicht gegenüber, sie wetten auch nicht gegen den Anbieter, sondern gegeneinander. Beim Online-Spiel werden Taktiken übrigens durch das Beobachten des Spielverhaltens entwickelt. Zum Beispiel: Wieviel Zeit braucht ein Spieler, um zu reagieren? Es gibt außerdem einen Chat, bei dem sich Spieler während dem Spiel unterhalten können. Reaktionen sind auch darin abzulesen.

Während sich die Kasinos, zum Beispiel in Bayern, an eine bestimmte Zielgruppe – vor allem wohlhabendere Männer – richten, versucht der Online-Pokermarkt die breite Masse zu erreichen. Der Vorteil am Online-Spiel ist ja, dass jeder (sofern er ein gewisses Alter erreicht hat) die Möglichkeit dazu hat, zu spielen, unabhängig von Kleiderordnungen oder Aufenthaltsort.

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Roulette

Laut Internetseite 32Red Roulette des Online-Kasino-Riesen 32Red wurden Kasinos im Internet, nach ihren Anfängen im Jahr 1995, zu einer 830 Mio. Dollar Industrie. Dazu dürfte auch das beliebteste Kasino-Spiel (weltweit) beigetragen haben - Roulette. Während die Gewinnwahrscheinlichkeit bei Automatenspielen nur dem Betreiber bekannt ist, ist sie bei Roulette 1:37 (es gibt 37 Zahlen auf der Roulettescheibe). Das Spiel zieht Generationen schon seit dem 17. Jahrhundert in seinen Bann. Der Ursprung, obwohl nicht genau bekannt, wird in Italien zu dieser Zeit – und davor beim Rad der Fortuna – vermutet.
Einer Legende zufolge hat Francois Blanc seine Seele an den Teufel verkauft, um einen Weg zu finden, um beim Roulette zu gewinnen. Ein Grund für Aberglaube war vor allem damals die Tatsache, dass alle Zahlen auf der Roulettescheibe zusammengenommen insgesamt 666 ergeben.
Der Name Roulette stammt übrigens aus dem Französischen und bedeutet “kleines Rädchen”.

Fazit:

Wie sich der Markt in Zukunft entwickeln wird hängt vor allem von den staatlichen Regulierungen ab. Auch Online-Betriebe werden vom Staat kontrolliert. Einige Anbieter haben deswegen ihren Standort nach Staaten, wie Malta oder Gibraltar verlegt, die weniger strenge Regeln haben. Dennoch werden sie aber reguliert. Laut 3sat im Jahr 2012 behält der Staat teilweise 50% der Einnahmen.
Vermutlich wird der Markt weiter wachsen – auch aufgrund von neuen Technologien, die bald auf den Markt kommen, z. B. der Virtual Reality Geräte wie Oculus Rift. Mindestens ein Anbieter arbeitet bereits daran, ein virtuelles Kasino zu eröffnen. Nutzer würden dann, mit Hilfe einer Art 3D-Brille, ein virtuelles Kasino samt Eingangshalle und allen Spielen betreten können. Das würde ganz neue Möglichkeiten für die Industrie bedeuten.