Rückblick 2015: Die Insolvenzen des Jahres

Das Bild zeigt Kettcars der Firma Kettler aus den 60er Jahren. Foto: Kettler/Archiv
Das Bild zeigt Kettcars der Firma Kettler aus den 60er Jahren. Foto: Kettler/Archiv

Im Jahr 2015 mussten nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform über 23.000 Unternehmen in Deutschland Insolvenzantrag stellen. Die meisten Unternehmen gingen sang- und klanglos unter. Einige Firmenpleiten haben 2015 Schlagzeilen gemacht:

KETTLER: Der traditionsreiche Sport- und Freizeitartikelhersteller meldete Anfang Juni Insolvenz an. Mit Einschnitten beim Personal und dem Verkauf eines Fahrradwerks will das Unternehmen die Sanierung möglichst schnell abschließen. Zu den größten Erfolgen in der Vergangenheit zählte das Kindertretauto Kettcar.

IMTECH: Das Bauunternehmen, gegen das verschiedene Staatsanwaltschaften ermitteln, musste Anfang August Insolvenz anmelden. Die wichtigsten Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens sind inzwischen gefallen. Einige Tochtergesellschaften und Beteiligungen wurden verkauft, das Kerngeschäft wird von einer Tochtergesellschaft der Bremer Gustav Zech Stiftung weitergeführt. Zech plant, einen erheblichen Anteil der noch 500 Imtech-Baustellen mit den Mitarbeitern fortzuführen, darunter auch die Arbeiten am Hauptstadtflughafen BER. STRAUSS INNOVATION: Die in eine finanzielle Schieflage geratene Kaufhauskette meldete im Juni Insolvenz an. Unter der Regie eines neuen Eigentümers soll das sanierte Unternehmen künftig weiter betrieben werden. Damit sollen voraussichtlich mehr als die Hälfte der knapp 1100 Arbeitsplätze erhalten bleiben. 22 der 77 Filialen sollen allerdings Medienberichten zufolge Ende Januar schließen.

NORDSEEWERKE: Die Traditionswerft hatte im Mai 2015 Insolvenzantrag gestellt. Ein neuer Investor verspricht eine Rückkehr in den Schiffbau, nachdem das Unternehmen zuletzt im Bereich Offshore-Zulieferungen aktiv war. Nur ein Teil der 180 Beschäftigten soll übernommen werden.

FLEISCHMANN: Dem Hersteller von Modelleisenbahnen wurden vor allem hohe Pensionslasten zum Verhängnis. Im August musste er deshalb Insolvenzantrag stellen. Doch inzwischen stehen die Signale für das Traditionsunternehmen wieder auf grün. Noch im Januar soll Fleischmann aus dem Insolvenzverfahren entlassen werden, wie der Insolvenzgeschäftsführer kürzlich mitteilte.

dpa