"Er war der Beste" - Weltweite Trauer um David Bowie

David Bowie ist tot. Foto: Wolfgang Eilmes
David Bowie ist tot. Foto: Wolfgang Eilmes

Popgenie, echtes Original, der Beste: Nach dem Tod von David Bowie trauert nicht nur die Musikwelt um einen ihrer Größten. Dass der Ausnahmekünstler nur zwei Tage nach der Veröffentlichung seines jüngsten Albums an Krebs starb, ist für viele ein Schock. Die Musikwelt trauert um Pop-Legende David Bowie. Musiker und Fans weltweit nahmen am Montag Abschied von dem britischen Musiker, der am Sonntag nur zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag an Krebs gestorben war.

 

Er habe 18 Monate tapfer gegen die Krankheit gekämpft und sei friedlich im Kreise seiner Familie gestorben, hieß es auf der Facebook-Seite des Künstlers, zu dessen größten Hits «Space Oddity», «Life On Mars», «Heroes» und «Let's Dance» zählen.

Bowies Sohn aus erster Ehe, der Regisseur Duncan Jones, bestätigte die Nachricht. «Es tut mir leid und ich bin traurig zu sagen, dass es wahr ist», schrieb er auf Twitter und veröffentlichte ein Foto, das ihn als kleinen Jungen auf den Schultern seines Vaters zeigt. In zweiter Ehe war mit dem Model Iman Abdulmajid verheiratet.

Die Rolling Stones würdigten Bowie als Ausnahmekünstler und «echtes Original», die Band sei schockiert von seinem Tod. Der ehemalige Beatles-Sänger Paul McCartney veröffentlichte auf seiner Homepage ein Foto von sich mit Bowie, auf dem die beiden fröhlich grinsen, und schrieb: «David war ein großer Star und ich weiß die Momente zu schätzen, die wir zusammen hatten.»

Tief bestürzt zeigte sich auch ein langjähriger Freund und ehemaliger Mitbewohner Bowies: «Davids Freundschaft war das Licht meines Lebens», schrieb der 68-jährige US-Musiker Iggy Pop auf Twitter. «Ich habe noch nie eine so brillante Person getroffen. Er war der Beste, den es gab.»

Die beiden hatten in den 1970er Jahren gemeinsam in einer Wohnung in West-Berlin gelebt, wo Bowie eine seiner kreativsten Phasen durchlebte. In seinem Lied «Heroes» besingt er ein Liebespaar, das sich im Schatten der Berliner Mauer geküsst hat. Das Berliner Hansa Tonstudio, wo Bowie unter anderem «Heroes» aufgenommen hat, will an diesem Freitag mit einer Trauerfeier an ihn erinnern.

Vor Bowies ehemaligem Haus im Berliner Stadtteil Schöneberg legten Fans am Montag ebenso Blumen nieder wie an einem Bowie-Wandgemälde im Süden Londons. Dort war der Künstler am 8. Januar 1947 zur Welt gekommen. 1969 gelang ihm mit «Space Oddity» der Durchbruch. Bowie, der sich und seine Musik immer wieder neu erfand, avancierte zu einem der einflussreichsten und mit rund 140 Millionen verkauften Platten auch erfolgreichsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte.

Nur zwei Tage vor seinem Tod, an seinem 69. Geburtstag, war sein neues Album «Blackstar» mit sieben Liedern erschienen. Die Öffentlichkeit scheute Bowie seit Jahren, er stand nicht auf der Bühne und gab auch keine Interviews. Mit seinem Comeback-Album «The Next Day» hatte er 2013 an seinem 66. Geburtstag die Öffentlichkeit überrascht.

Das Groninger Museum in den Niederlanden öffnete am Montag extra die Türen seiner Ausstellung über das Leben des Popstars und legte eine Kondolenzliste aus. Die Ausstellung mit rund 300 Objekten aus dem persönlichen Archiv des Sängers war auch schon in London und Berlin zu sehen.

US-Popstar Madonna veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das sie mit Bowie zeigt. «Ich bin so glücklich, dich kennengelernt zu haben!!!! Hot Tramp I love you So!», schrieb die 57-Jährige dazu. Auf der Internationalen Raumstation ISS trauerte der britische Astronaut Tim Peake: «Seine Musik war eine Inspiration für viele.»

Auch Großbritanniens Premierminister David Cameron betrauerte den Tod des legendären Sängers: «Ich habe beim Aufwachsen das Popgenie David Bowie gehört und gesehen. Er war ein Meister der Neuerfindung, der es immer wieder richtig getroffen hat. Ein riesiger Verlust.»

dpa