Ab Montag gilt Vier-Wochen-Frist für Facharzttermine

Wenn binnen vier Wochen kein Termin bei einem Facharzt vermittelt werden kann, darf der Patient ein Krankenhaus aufsuchen. Foto: Jens Büttner
Wenn binnen vier Wochen kein Termin bei einem Facharzt vermittelt werden kann, darf der Patient ein Krankenhaus aufsuchen. Foto: Jens Büttner

Kassenpatienten warten teils monatelang auf einen Termin beim Facharzt - im Gegensatz zu privat Versicherten. Das will die Regierung ändern. Ab Montag sollen Terminservicestellen einsatzbereit sein. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat die Ärzteschaft aufgerufen, am Montag für einen reibungslosen Start der neuen Vermittlungsstellen für einen dringenden Facharzttermin zu sorgen.

Die zuständigen regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen hätten einen fristgerechten Aufbau der Terminservicestellen für Kassen-patienten zugesichert.

«Es gibt also keinen Grund, warum die Ärzte das nicht hinbekommen sollten», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: «Uns geht es um die Stärkung der Patientenrechte.»

Die Terminservicestellen sollen bei den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen eingerichtet werden und gesetzlich Versicherten mit einer Überweisung auf Wunsch binnen vier Wochen einen Termin bei einem Facharzt vermitteln. Damit sollen zu lange Wartezeiten vermieden werden. Falls dies nicht möglich ist, können Patienten ein Krankenhaus aufsuchen. Die Terminservicestellen sind von der Bundesregierung in einem Gesetz festgeschrieben worden. Gröhe sagte: «Ich erwarte von den Bundesländern, dass sie die Umsetzung des Gesetzes im Sinne der Patienten weiterhin eng begleiten.» Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, versicherte, für die Kassenärztlichen Vereinigungen stehe rechtzeitig eine elektronische Lösung für die Terminservicestellen bereit.

Gesetzliche Krankenkassen bieten zum Teil schon seit Jahren einen eigenen Vermittlungsservice für einen Termin beim Facharzt an. Die AOK Baden-Württemberg wies darauf hin, dass ihre Versicherten auf Wunsch schon heute schneller einen Termin bekämen, als dies bei den nun startenden Servicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen absehbar sei. Im Akutfall könne sogar am selben Tag ein Termin vermittelt werden. Zudem hätten Versicherte auch bei Vermittlung die freie Wahl des Arztes.

Nach Angaben der Krankenkasse DAK-Gesundheit nutzten 2015 fast 17 500 Versicherte den telefonischen Facharzt-Terminservice der Krankenkassen. 13,5 Prozent der Anrufer meldeten sich dort mit psychischen Problemen. Solche Patienten hätten die meisten Probleme, einen schnellen Termin beim Facharzt oder Therapeuten zu bekommen.

dpa