Mit Lucinda Williams on the road

Unterwegs mit Lucinda Williams. Foto: Label
Unterwegs mit Lucinda Williams. Foto: Label

Sie zählt zu den Großen der amerikanischen Folkrockszene, die Singer/Songwriterin Lucinda Williams ist eine wahrhaft unabhängige Künstlerin, die es nie nötig hatte, irgendwelchen Moden hinterherzulaufen.

Relativ spät erlebte die Lady aus Lake Charles/Louisiana ihren Durchbruch, 1998 mit dem Schlüsselwerk «Car Wheels On A Gravel Road». In den letzten Jahren zeigte sich diese etwas andere «Southern Belle» sehr produktiv, erst im Herbst 2014 erschien ihr letztes, gefeiertes Album «Down Where The Spirit Meets The Bone».

Jetzt legt Lucinda Williams, wiederum auf ihrem eigenen Label, bereits ihr neues Doppel-Album «The Ghosts of Highway 20» vor, 14 starke, zuweilen wunderbar ausufernde Songs zwischen Blues, Folk und Rock. Der Highway 20, der quer durch die Südstaaten der USA führt, dient als roter Faden für diese Reise mitten ins Herz der amerikanischen Roots-Music. Gleich mit dem wuchtigen Opener «Dust» nimmt sie uns ein, die Stimme der Sängerin etwas zerschlissen, aber kraftvoll wie eh und je. Weiter geht es mit «House of Earth», einem verlorenen geglaubten Song von Woody Guthrie, zu dem Williams die Musik geschrieben hat. Etwas Ruhe innerhalb dieser aufwühlenden, zornigen Americana kehrt mit der Ballade «Place in my Heart» ein, Lucinda Williams kann den Hörer auch betören wie ein Sirene. Unterstützt wird die Frontfrau auch diesmal wieder von ihren langjährigen Begleitern, dem Bassisten David Sutton und Gitarrist Butch Norton. Die beiden bilden das Rückgrat, ergänzt von (Pedal-Steel)-Gitarrist Greg Leisz sowie dem großen Grenzgänger Bill Frisell.

Mit dieser Platte kann man gut auf Reisen gehen, begleitet von kraftvollem Blues wie «Doors of Heaven» oder elegisch-schön wie in der neunminütigen Erinnerungs-Romanze «Louisiana Story». 

Die Bandbreite dieser Sängerin ist schon außergewöhnlich. Live kann man Lucinda Williams am 26. Januar in Berlin beim einzigen Deutschlandkonzert erleben.

dpa