Wie geht es weiter mit der Exzellenzinitiative?

Die Humboldt-Universität zu Berlin nimmt an der Exzellenzinitiative teil. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv
Die Humboldt-Universität zu Berlin nimmt an der Exzellenzinitiative teil. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv

Mit Spannung blicken Wissenschaftler und Forschungspolitiker am Vormittag nach Berlin.

Dort präsentiert ein vom Wissenschafts-manager Dieter Imboden geleitetes Expertengremium, die von Bund und Ländern gemeinsam berufene «Imboden»-Kommission, ein Gutachten zur Bilanz der bislang 4,6 Milliarden Euro teuren Exzellenzinitiative.

Das vor zehn Jahren gestartete Förder-programm für Spitzenforschung läuft Ende 2017 aus, ein neues soll sich bis 2028 anschließen.

Um die Schwerpunkte dürften Bund und Länder bis zu einer Entscheidung auf höchster Ebene im Sommer eifrig feilschen. Danach beginnt der Wettbewerb der Hochschulen um die besten Exzellenz-Konzepte und ihre künftige Förderung.

Die große Koalition plant für eine dritte Runde mindestens vier Milliarden Euro von 2018 bis 2028 ein sowie eine Milliarde für bessere Karrierewege jüngerer Wissenschaftler. An einer insgesamt positiven Beurteilung des Programms durch die Experten und an der Fortsetzung der Exzellenzinitiative in den nächsten Jahren bestehen keine grundsätzlichen Zweifel. Allerdings gibt es teilweise unterschiedliche Ansichten zwischen Union und SPD, wie die zur Verfügung stehenden Mittel auf in Frage kommende Universitäten und Einrichtungen verteilt werden sollen. Die Präsidentin des für internationale Forscherkontakte zuständigen Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Margret Wintermantel, hob die positiven Effekte des Förderprogramms hervor. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Im weltweiten Wettbewerb hat Deutschland als Wissenschaftsstandort durch die Exzellenzinitiative eindeutig gewonnen. Wir sehen dies ganz klar am gestiegenen Interesse internationaler Studierender sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.» Nun gehe es darum, «Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich weiterhin weltweit sichtbar zu machen und gleichzeitig die allgemeine Qualität zu steigern».

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka erhofft sich von einer Fortsetzung der Initiative nach 2017 «einen weiteren Energieschub für die Wissenschaftslandschaft». Die CDU-Politikerin sagte der dpa: «Wir wollen insbesondere die Spitzenforschung stärken, damit die deutschen Hochschulen im internationalen Wettbewerb ganz vorn mitspielen.» Eine zu breite Streuung der Mittel sieht sie skeptisch: «Ich bin für Leuchttürme in der Spitzenforschung. Es hat sich seit Beginn der Exzellenzinitiative bewährt, wirklich Exzellenz zu fördern.»

dpa