Für ein strahlend weißes Lächeln: Was beim Aufhellen hilft

Was die Zahnpasta nicht schafft, kann ein Bleaching beim Zahnarzt wettmachen - mit Hilfe von Wasserstoffperoxid können die Zähne bis zu drei Farbstufen heller werden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Was die Zahnpasta nicht schafft, kann ein Bleaching beim Zahnarzt wettmachen - mit Hilfe von Wasserstoffperoxid können die Zähne bis zu drei Farbstufen heller werden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Es ist beneidenswert: Fast alle Stars aus Film und Fernsehen haben perfekt weiße Zähne. Wie machen sie das bloß? Ein Überblick über den Nutzen verschiedener Methoden, um die Zähne aufzuhellen. Stars wie Heidi Klum und George Clooney machen es vor: Mit porzellanweißen Zähnen strahlen sie uns von Werbeplakaten und aus dem Fernsehen entgegen. Manche versuchen, diesem Schönheitsideal nachzueifern. Nur was bringen die verschiedenen Methoden zum Aufhellen?

Jeder Mensch kommt mit einer anderen Zahnfarbe zur Welt, sie ist genetisch veranlagt und wird im Laufe des Lebens immer gelblicher. Die individuelle Zahnfarbe verändert sich auch durch den Genuss stark pigmenthaltiger Lebensmittel wie Rotwein, Kaffee, schwarzer Tee, Rote Bete oder Heidelbeeren. «Solche Beläge lagern sich in der Zahnschmelzoberfläche ein und sind schwer wieder herunterzukriegen», sagt Helmut Kesler, Zahnarzt und Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Berlin.

Weißmacher-Zahnpasta soll helfen, diese Beläge zu entfernen. Letztlich verstärkt sie aber den Wiederverfärbungseffekt. «Die abrasiven Bestandteile solcher Zahnpasta führen meist nur dazu, dass die Zähne immer rauer werden und sich neue Pigmente einlagern», erklärt Kesler. Die Zahnpasta kann die Zähne außerdem niemals weißer machen als sie ursprünglich sind. Annegret Blume, Geschäftsführerin der Kosmetikkommission des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), warnt vor übermäßigem Gebrauch: «Wer solche Zahnpasta exzessiv benutzt, riskiert, die Zähne durch zu viel Abrieb anzugreifen.»

Als wirksamstes natürliches Mittel für hellere Zähne empfiehlt Dirk Kropp von der Initiative proDente regelmäßiges, gründliches Zähneputzen. Darüber hinaus kann eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis einen Aufhellungseffekt haben.

Wem das nicht reicht, dem bleiben auf dem Weg zum Hollywoodlachen nur zwei Optionen: Bleaching oder Veneers. Beim Bleaching werden die Zähne mit Hilfe von chemischen Mitteln, meist Wasserstoffperoxid, gebleicht. Wie viel davon in den freiverkäuflichen Bleaching-Streifen oder –Gels enthalten sein darf, ist genau geregelt. «Die Europäische Kosmetikverordnung schreibt vor, dass in einem Bleaching-Produkt maximal 0,1 Prozent Wasserstoffperoxid enthalten sein darf», erklärt Blume. Wegen der geringen Konzentration kann die erhoffte Aufhellungswirkung enttäuschend sein, erklärt Dirk Kropp. Und: «Wenn Bleaching-Streifen unsachgemäß eingesetzt werden, können chemische Mittel die Schleimhaut, also das Zahnfleisch, reizen.»

Ein Bleaching beim Zahnarzt schließt diese Nachteile aus, ist dafür aber entsprechend teurer. Helmut Kesler schätzt die Kosten je nach Praxis auf bis zu 1000 Euro. Behandelt werden die sechs Frontzähne im Ober- und Unterkiefer, also die Zähne im sichtbaren Bereich. «Dabei trage ich ein Sauerstoffgel auf und bestrahle die Zähne mit einer Lampe», erklärt Helmut Kesler. «Das Licht aktiviert den Sauerstoff, der eine bleichende Wirkung hat.» Nicht für alle Patienten ist ein Bleaching aber möglich: Parodontitis, Füllungen im Frontzahnbereich oder wurzelkanalbehandelte Zähne sprechen dagegen.

In solchen Fällen können nur Verblendschalen, sogenannte Veneers helfen. «Das sind Keramikschalen, die auf den Zahn aufgeklebt werden», erklärt Kesler. Dafür muss der Zahn vorher etwas abgeschliffen werden. Die Kosten liegen pro Zahn bei 600 bis 700 Euro, schätzt der Zahnarzt.

Wem all das zu viel Arbeit und zu viel Risiko bedeutet, sollte sich ein Beispiel an Jürgen Vogel nehmen. Der Schauspieler zeigt sein Lachen trotz unperfekter Zähne.

dpa