Auch Mittelstandskunden der Commerzbank drohen Strafzinsen

Hauptsitz der Commerzbank in Frankfurt am Main. Die Commerzbank hatte Ende 2014 für Schlagzeilen gesorgt, als sie ankündigte, von großen Kunden wie Konzernen Strafzinsen für hohe geparkte Einlagen zu erheben. Foto: Daniel Reinhardt
Hauptsitz der Commerzbank in Frankfurt am Main. Die Commerzbank hatte Ende 2014 für Schlagzeilen gesorgt, als sie ankündigte, von großen Kunden wie Konzernen Strafzinsen für hohe geparkte Einlagen zu erheben. Foto: Daniel Reinhardt

Nach den Großkunden drohen nun auch den mittelständischen Firmenkunden der Commerzbank Strafzinsen.

«Bei Firmenkunden, großen Konzernen, institutionellen Kunden und Kunden des öffentlichen Sektors, die hohe Guthaben als Einlagen bei uns parken, vereinbaren wir verstärkt für die überschüssige Liquidität eine individuelle Guthabengebühr», sagte ein Commerzbank-Sprecher auf Anfrage. Zugleich stellte er klar: «Auf die Einlagen von Privat- und Geschäftskunden berechnen wir keine negativen Zinsen."

Nach einem Bericht der «Welt am Sonntag» hat die Commerzbank in den vergangenen Monaten etwa jeden zehnten Firmenkunden angesprochen. «Unser Ziel ist es dabei nicht, diese Gebühr zu erheben, sondern in Gesprächen mit den Kunden gemeinsam alternative Anlagekonzepte zu entwickeln», erklärte der Banksprecher. Falls Kunden nicht darauf eingingen, werde der Strafzins von derzeit 0,3 Prozent auf die überschüssige Liquidität aber fällig, schrieb die Zeitung. Die Commerzbank hat nach eigenen Angaben 100 000 mittelständische Kunden, wozu sie Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 2,5 und 250 Millionen Euro zählt.

Die Commerzbank hatte Ende 2014 für Schlagzeilen gesorgt, als sie ankündigte, von großen Kunden wie Konzernen Strafzinsen für hohe geparkte Einlagen zu erheben. Das Frankfurter Geldhaus hatte den Schritt mit den negativen Einlagenzinsen der Europäischen Zentralbank begründet. Die EZB verlangte damals 0,2 Prozent Zinsen von Finanzinstituten, die Geld bei ihr bunkerten. Mittlerweile sind es 0,3 Prozent.

dpa