Europa-League: FCA mit "Gänsehaut" - BVB-Jubel über Sahin

Eric Maxim Choupo-Moting (l) und Joel Matip ist nach dem 0:0 vom FC Schalke in Donezk die Unzufriedenheit anzusehen. Foto: Friso Gentsch
Eric Maxim Choupo-Moting (l) und Joel Matip ist nach dem 0:0 vom FC Schalke in Donezk die Unzufriedenheit anzusehen. Foto: Friso Gentsch

Dortmund und Leverkusen haben nach den Hinspielen beste Chancen auf das Achtelfinale. Augsburg kostete gegen Liverpool jeden Moment in der Europa League aus.

Dagegen verspielt Schalke einen Auswärtssieg. Die deutschen Europa-League-Teams gehen zuversichtlich in die Rückspiele der Zwischenrunde - bis auf Schalke 04.

Große Freude herrschte in Augsburg, das bei der lang herbeigesehnten Partie durch ein Remis nun den großen FC Liverpool unter Druck setzt. Auch in Dortmund und Leverkusen gab es Grund zum Jubel. Nur Schalke sprach von einem «gefährlichen Ergebnis».

«GÄNSEHAUT» IN AUGSBURG UND SORGE UM BOBADILLA

Außenseiter FC Augsburg hofft nach dem 0:0 im Hinspiel gegen den FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp auf einen Coup an der legendären Anfield Road. «Uns reicht ein 1:1. Wir haben alle Chancen», sagte FCA-Trainer Markus Weinzierl nach einer spannenden Partie gegen den englischen Traditionsclub. «Wir haben sicher nicht den Druck jetzt in Liverpool», ergänzte der sichere Torhüter Marvin Hitz. Weniger optimistisch äußerte sich Klopp nach dem großen Hype um seine Rückkehr nach Deutschland. Das 0:0 sei kein «Traum-Ergebnis», so Klopp. «Ich bin nicht super glücklich mit dem Spiel».

Viele Augsburger Spieler sprachen nach dem besonderen Europapokal-Abend von «Gänsehaut» und großer Freude auf das Rückspiel in einer Woche. Dann könnte allerdings Torjäger Raul Bobadilla fehlen. Der Paraguayer zog sich eine Muskelverletzung zu. «Das ist unheimlich schade und bitter», sagte Weinzierl.

DORTMUND FEIERT SAHIN UND REUS

Der 2:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen den FC Porto hatte für die Emotionen zwei Hauptdarsteller: Nuri Sahin und Marco Reus. Mittelfeldstratege Sahin feierte nach 355 Tagen Pause ein völlig überraschendes Comeback und erhielt bei seiner Auswechslung in der 57. Minute tosenden Applaus der BVB-Fans. Sahin rechnete überhaupt nicht mit seinem Einsatz, dafür hatte seine Frau eine Vorahnung. «Ich kam mit Privatklamotten zum Clubgelände und hatte gar keine Sachen dabei. Aber sie hatte mir meine Tasche in den Kofferraum gestellt», erzählte der 27-Jährige sichtlich bewegt nach der Partie, die Dortmunds Chancen auf das Achtelfinale stark erhöhte.

Für die Borussen ebnete Lukasz Piszczek mit einem frühen Kopfball-Tor den Weg (6.). Großen Anteil am 100. Europa-Pokalsieg der Dortmunder hatte auch Nationalspieler Reus. Mitspieler und Fans hatten zuvor noch um den Flügelstürmer gebangt. Als Portos Abwehrspieler Silvestre Varela ihn in der 58. Minute böse umtrat, wurden Erinnerungen an frühere Knöchelverletzungen des 26-Jährigen wach. Nach längerer Behandlungszeit konnte er aber weitermachen und revanchierte sich schließlich für das Varela-Foul durch den Treffer zum 2:0 (71.).

SCHALKER UNGLÜCKLICH MIT REMIS

Nach der frühen Rückkehr in den Morgenstunden wertete nicht nur Schalkes Manager Horst Heldt das 0:0 beim Champions-League-Absteiger Schachtjor Donezk als unbefriedigend. «Ja, definitiv. Das ist ein gefährliches Ergebnis», bemerkte auch Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting. Im Rückspiel am Donnerstag zählt für das Team von Trainer André Breitenreiter nur ein Sieg. Neben der Zukunft im Europapokal ist auch die Nachfolge von Heldt zu klären. Nach Angaben der «Bild»-Zeitung will der als bislang sicher feststehende Kandidat Christian Heidel erst zusagen, wenn ihm die Unterstützung des Aufsichtsrats sicher ist.

«KNIE ODER FUSS IST EGAL»: BELLARABI ERFREUT LEVERKUSEN

Bayer Leverkusen befindet sich nach dem Knie-Tor von Karim Bellarabi auf Achtelfinalkurs. «Ich habe gedacht, Hauptsache der Ball geht rein - ob Knie oder Fuß ist egal», sagte Bellarabi, der mit jedem Tor noch auf eine Nominierung für die Europameisterschaft in Frankreich hofft. Der 1:0-Sieg bei Sporting Lissabon wird bei Bayer auch als wertvoll im Hinblick auf das Bundesliga-Topspiel am Sonntag gegen Borussia Dortmund gewertet. «Das gibt Selbstvertrauen und ist ein gutes Zeichen», sagte Trainer Roger Schmidt.

dpa