Arbeitsmarkt im Februar stabil

Für den Februar rechnen die Volkswirte mit einer weitgehend stabilen Erwerbslosenzahl. Foto: Peter Kneffel
Für den Februar rechnen die Volkswirte mit einer weitgehend stabilen Erwerbslosenzahl. Foto: Peter Kneffel

Der Konsum läuft, die deutschen Verbraucher halten die Konjunktur in Deutschland hoch - auch auf dem Jobmarkt sieht es weiter gut aus. In den kommenden Monaten könne sich dies jedoch ändern, sagen Volkswirte. Die Risiken auf dem Weltmarkt und steigende Flüchtlingszahlen machen sich vorerst noch nicht auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Volkswirte rechnen für den Februar mit einer weitgehend stabilen Erwerbs-losenzahl.

«Der Arbeitsmarkt ist überraschend stark geblieben», sagte Stefan Kipar von der Bayerischen Landesbank. 

Auch die große Zahl der Zuwanderer könne bislang aufgefangen werden. Der Stellenaufbau reiche noch aus, um die Arbeitslosigkeit weiter zu drücken. In den kommenden Monaten könne sich die Lage jedoch ändern, prognostizierten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es deute sich eine Art Zweiteilung zwischen Dienstleistungs- und Industriesektor an, sagte Heiko Peters von der Deutschen Bank. Dienstleistungen und Binnennachfrage seien bislang die Hauptstützen für Konjunktur und Arbeitsmarkt. «Der Konsum läuft, der deutsche Konsument lässt sich nicht versunsichern», sagte auch Kipar.

In der Industrie herrsche dagegen inzwischen eine deutlich gedämpfte Stimmung. Das werde die Lage im weiteren Jahresverlauf schwieriger machen, meinte Peters. Auch Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank sagte, die Weltkonjunktur sei deutlich labiler geworden, aus den USA und den Entwicklungsländern kämen negative Impulse. «Da sind die Risiken deutlich gestiegen. Das schlechtere Klima wird sich aber wohl erst bei den Auftragseingängen niederschlagen müssen, bis es am Arbeitsmarkt ankommt.» Spürbar werde dies wahrscheinlich in zwei bis drei Monaten.

Michael Holstein von der DZ-Bank sagte: «Die Binnennachfrage ist eine Versicherung, dass es nicht noch schlechter wird, aber den internationalen Gegenwind spürt man trotzdem.» Zusammen mit der großen Zahl der Flüchtlinge werde die Arbeitslosenzahl etwas steigen - allerdings mit Verzögerung, etwa ab der zweiten Jahreshälfte.

Auch für das Gesamtjahr erwarten die Experten einen leichten Anstieg der Erwerbslosigkeit. Jörg Zeuner von der KfW-Bankengruppe etwa geht von einem Plus von rund 100 000 auf 2,9 Millionen aus.

Für den Februar rechnen die Volkswirte allenfalls mit geringen Veränderungen auf dem Jobmarkt. Die meisten Experten gehen von einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahl um 5000 oder 6000 im Vergleich zum Vormonat oder einer Stagnation aus. Dann läge die Zahl der Jobsucher bei 2,915 Millionen. Saisonbereinigt könne die Entwicklung sogar noch besser sein.

Einige Volkswirte rechnen auch mit einem leichten Plus, denn normalerweise steigt die Erwerbslosigkeit im Februar etwas an. Grund ist der witterungsbedingte Abbau von Stellen auf dem Bau, im Garten- und Landschaftsbau und in der Gastronomie. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur an diesem Dienstag (1. März) veröffentlichen.

dpa