Mixed-Staffel holt Silber zum Auftakt der Biathlon-WM

Franziska Hildebrand, Simon Schempp, Arnd Peiffer, Franziska Preuss und Coach Mark Kirchner feiern Silber. Foto: Hendrik Schmidt
Franziska Hildebrand, Simon Schempp, Arnd Peiffer, Franziska Preuss und Coach Mark Kirchner feiern Silber. Foto: Hendrik Schmidt

Auf den Besuch bei König Harald mussten die deutschen Biathleten um den knapp geschlagenen Mixed-Schlussläufer Simon Schempp verzichten. Aber traurig war das Quartett trotz Silber hinter Frankreich nicht. «Wir haben eine Medaille gewonnen und nicht Gold verloren», sagte Schempp und strahlte mit Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Arnd Peiffer um die Wette. «Mit einer Silbermedaille sind wir sehr, sehr zufrieden. Unser Ziel war, um das Podium mitzulaufen und uns eine Medaille mitzunehmen.

Das haben wir geschafft», lobte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner nach dem Drama in der Mixed-Staffel.

 

4,6 Sekunden fehlten den deutschen Skijägern zum Titel-Coup gleich zum Auftakt der WM in Oslo. Erst kurz vor dem Ziel konnte Schempp nicht mehr mit Martin Fourcade mithalten, trotzdem nährte das Team die Hoffnungen auf eine tolle WM.

 

«Ich bin gegen den Besten der Welt gelaufen. Wir sind absolut glücklich mit Silber», sagte Schempp, der knapp hinter seinem Dauerrivalen Fourcade völlig ausgepowert ins Ziel kam. Da applaudierten auch der norwegische Monarch und Kronprinz Haakon in der Königsloge. Die Sieger-Audienz beim König wollen die Deutschen am Wochenende nach Sprint und Verfolgung nachholen.

 

Den Zusammenhalt in der deutschen Mannschaft demonstrierten Verfolgungs-Weltmeister Erik Lesser und Bendikt Doll. Fotografierend und filmend genossen sie die Siegerehrung mitten in Oslo. «Es war eine tolle Stimmung hier. Es ist immer schön mit dem Team auf dem Podest zu stehen.»

 

«So ein Ergebnis nimmt den Druck und gibt Selbstvertrauen für die Einzelrennen», sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig zufrieden.

 

Schempp und Fourcade waren nach einem durchweg spannenden Rennen zeitgleich zum finalen Schießen gekommen. Fourcade machte einen Fehler, Schempp schien gnadenlos durchzuziehen. Aber sein letzter Schuss verfehlte das Ziel. So ging der Franzose als Erster auf die Schlussrunde und ließ seinen Rivalen zwar rankommen, aber nicht vorbei. «Ich habe alles versucht. Aber beim Schließen der Lücke zu Martin musste ich ordentlich in den roten Bereich gehen. Und die Körner haben mir am Ende gefehlt», berichtete Schempp.

 

Zwei Tage vor dem Sprint-Wettkampf am Samstag mit den großen Gold-Kandidaten Laura Dahlmeier und Schempp ging die Rechnung der beiden Bundestrainer Hönig und Kirchner auf. Nachdem sich das Duo bei den Titelkämpfen vor einem Jahr in Kontiolahti verzockt und ein B-Team ins Mixed-Rennen geschickt hatte, bauten die beiden Coaches diesmal auf ihre Besten. Dahlmeier hatte wegen eines Mageninfekts gepasst, trainierte aber am Donnerstag und ist wieder fit.

 

Beeindruckend war die Medaille vor allem, weil mit Peiffer, Schempp und Preuß gleich drei Athleten zuletzt mit Verletzungen oder Erkrankungen zu kämpfen hatten. Peiffer überzeugte drei Wochen nach seinem Horrorsturz, als er mit dem Kopf gegen einen Baum geknallt war. «Mir geht es wieder gut, aber vor zwei Wochen habe ich nicht gedacht, überhaupt hier zu sein. Deshalb ist für mich alles ein Bonus», meinte der Harzer, der nur noch leichte Rückenschmerzen hat. «Wir können unheimlich stolz sein.»

 

Franziska Preuß, die zu Beginn des Jahres wegen eines Haarrisses im Steißbein mehrere Wochen fehlte, freute sich ebenso über Silber wie ihre Namensvetterin. «Ich war aber super nervös. Es war eine große Ehre, die Staffel anzulaufen», meinte die 21-Jährige.

 

Die zweimalige Saisonsiegerin Franziska Hildebrand geht nach der ersten Mixed-Medaille seit Bronze bei der Heim-WM 2012 in Ruhpolding optimistisch ins Wochenende. «Wir haben gesehen, dass wir dabei sind und mit einer Medaille im Gepäck läuft es sich noch besser», meinte die 28-Jährige. (DPA)