Bis zu 220 Sparkassen-Filialen in Bayern droht das Aus

Bis zu 220 der derzeit mehr als 2200 Geschäftsstellen droht das Aus. Foto: Nicolas Armer/Archiv
Bis zu 220 der derzeit mehr als 2200 Geschäftsstellen droht das Aus. Foto: Nicolas Armer/Archiv

Die Sparkassen in Bayern wollen ihr Filialnetz in diesem Jahr drastisch ausdünnen. Acht bis zehn Prozent der Geschäftsstellen könnten betroffen sein, sagte der bayerische Sparkassenpräsident Ulrich Netzer am Mittwoch in München. Damit droht bis zu 220 der derzeit mehr als 2200 Geschäftsstellen das Aus. Das dichte Filialnetz der Sparkassen stamme aus einer Zeit, in der die Kunden für Überweisungen noch in die Filiale gegangen seien oder Bargeld an der Kasse abholt hätten, sagte Netzer. Inzwischen komme ein Kunde im Durchschnitt nur einmal pro Jahr in eine Filiale, nehme aber 108 mal pro Jahr online Kontakt auf.

«Der Kunde geht nicht mehr in die Geschäftsstelle.» Auf dieses geänderte Kundenverhalten müssten die Sparkassen reagieren. «In Zeiten des niedrigen Zinses ist es wichtig und richtig, Kräfte zu konzentrieren.»

 

Bereits im vergangenen Jahr waren 82 Geschäftsstellen in Bayern weggefallen. Mehrere der 71 eigenständigen Sparkassen prüfen derzeit nach Angaben von Netzer auch eine Fusion, darunter unter anderem die Institute in Ingolstadt und Eichstätt sowie Neu-Ulm und Günzburg. (DPA/LBY)