Münchens letzte «Mondscheinsiedlung» wird legal

Ein Mann steht vor einem Haus der Siedlung «Am Dratfeld». Foto: Peter Kneffel
Ein Mann steht vor einem Haus der Siedlung «Am Dratfeld». Foto: Peter Kneffel

Münchens letzte nach dem Zweiten Weltkrieg illegal hochgezogene Siedlung wird nach fast 70 Jahren legalisiert. Der Planungsausschuss der Stadt hat eine sogenannte Außenbereichs-satzung für die Siedlung «Am Dratfeld» im Norden von München beschlossen, wie ein Sprecher des Planungsreferates bestätigte. Sobald der Beschluss vom Oberbürgermeister unterzeichnet und im Amtsblatt veröffentlicht wird, haben die Bewohner der 12 Häuser dort nach Jahrzehnten endlich Rechtssicherheit und die endgültige Gewissheit, dass sie dort bleiben dürfen.

Nach Angaben des Referates ist das reine Formsache und wird etwa in ein bis zwei Monaten soweit sein.

 

«Am Dratfeld» ist die letzte von Münchens sogenannten «Mondscheinsiedlungen», die in der Wohnungsnot nach dem Krieg ohne Baugenehmigung entstanden. «Die Siedlungen heißen Mondscheinsiedlungen, weil die Menschen sie dort nach der Arbeit, in der Nacht bei Mondschein, gebaut haben», sagt der Chef der SPD-Fraktion im Rathaus, Alexander Reissl, der sich seit Jahren für die Legalisierung der Siedlungen eingesetzt hat. «Die Menschen haben da jahrzehntelang in der Angst gelebt, sie müssen da weg.» Wie viele dieser Siedlungen es in Bayern gibt, konnte die Oberste Baubehörde nicht sagen. In der zweitgrößten bayerischen Stadt, Nürnberg, sind nach Angaben des Planungs- und Baureferates keine weiteren Fälle bekannt. (DPA/LBY)