Leipziger Buchmesse: Flüchtlinge im Mittelpunkt

Über diese Treppe geht es auf die Leipziger Buchmesse. Foto: Jan Woitas
Über diese Treppe geht es auf die Leipziger Buchmesse. Foto: Jan Woitas

Die Leipziger Buchmesse (17. bis 20. März) rückt in diesem Jahr die Themen Zuwanderung und Integration in den Mittelpunkt. Im sogenannten Denk-Raum «Europa21» sollen in verschiedenen Runden Autoren, Wissenschaftler und Philosophen aus dem In- und Ausland zu Wort kommen. Die Flüchtlinge sind der Messe buchstäblich nahe. In der Halle 4, wo jetzt Bücher präsentiert werden, waren bis Dezember Hunderte Flüchtlinge provisorisch untergebracht. Inzwischen sind sie in winterfeste Quartiere auf dem Messefrei-gelände umgezogen.

 

«Ein Schwerpunktthema soll möglichst viele Leute tangieren. Unser Programmschwerpunkt bewegt tatsächlich jeden Einzelnen massiv», sagte Messe-Direktor Oliver Zille. Die Frühlingsschau der Buchbranche sei immer auch eine politische Messe. Im Themenschwerpunkt «Europa21» solle zur Versachlichung der Flüchtlings-Debatte beigetragen werden.

 

Die Buchmesse präsentiert sich in einem schrumpfenden Buchmarkt stabil. Nach Angaben einer Messesprecherin werden rund 2200 Aussteller erwartet. Damit liege der Zuspruch der Verlage etwa auf dem Niveau des Vorjahres, in dem sich 2263 Aussteller aus 42 Ländern in Leipzig präsentiert hatten. Die Ausstellungsfläche werde sich leicht vergrößern - voriges Jahr nahmen die Buchmesse und die dazugehörende Manga Comic Convention 92 400 Quadratmeter ein.

 

Das Bücherjahr 2015 war nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels durchwachsen. Der Publikumsmarkt schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent, das Geschäft des stationären Buchhandels sogar um 3,6 Prozent. Dennoch sei die Branche optimistisch für das Jahr 2016. Die Leipziger Buchmesse gilt als Stimmungstest.

 

Die Veranstalter rechnen damit, dass dieses Jahr ähnlich viele Besucher wie 2015 zur Buchmesse kommen. Damals waren auf dem Messegelände und dem dazugehörigen Lesefestival «Leipzig liest» 251 000 Besucher gezählt worden. (DPA)