Dax-Chefs verdienen im Schnitt 4,9 Millionen Euro

Zwei Drittel der Dax-Chefs verdienten im vergangenen Jahr mehr, die Dax-Konzerne selbst verringerten ihr Ergebnis um sieben Prozent. Foto: Sandro Wagner/Archiv
Zwei Drittel der Dax-Chefs verdienten im vergangenen Jahr mehr, die Dax-Konzerne selbst verringerten ihr Ergebnis um sieben Prozent. Foto: Sandro Wagner/Archiv

Deutschlands Topmanager haben im vergangenen Jahr laut einer Studie im Schnitt 4,9 Millionen Euro verdient. Nach Angaben der Unternehmensberatung Willis Towers Watson stieg damit die Vergütung der Chefs von 20 der 30 Dax-Konzerne, deren Daten bis zum 11. März vorlagen, um 1 Prozent. Das Ergebnis (Ebit) der Börsenschwergewichte verringerte sich dagegen um 7 Prozent auf durchschnittlich 3,08 Milliarden Euro, wie aus der Studie hervorgeht. Spitzenreiter war nach den bisher vorliegenden Daten Daimler-Chef Dieter Zetsche mit 9,7 Millionen Euro.

Daimler hatte 2015 ein Rekordjahr eingefahren. Der Chef des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S, Norbert Steiner, rangierte nach der am Montag präsentierten Studie mit 2,3 Millionen Euro am Ende des Rankings. Helmuth Uder von Willis Towers Watson verwies auf die unterschiedlichen Größen, Geschäftsmodelle und Geschäftszweige der Dax-Konzerne.

 

Nach seiner Einschätzung stehen Vergütung der Unternehmenslenker und Ergebnis der Börsenschwergewichte im Einklang. Bei einem schlechten Ergebnis verdienten Vorstandschefs in der Regel weniger. So strich zum Beispiel der Aufsichtsrat der Deutschen Bank dem Vorstand den Bonus. Wegen hoher Abschreibungen und neuer Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten hatte der Konzern im vergangenen Jahr 6,8 Milliarden Euro Verlust verbucht. Co-Chef Jürgen Fitschen, der das ganze Jahr im Amt war, verdiente 3,8 Millionen Euro nach 6,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

 

Der Studie zufolge stiegen bei neun Dax-Konzernen Ergebnis und Vergütung, bei fünf sanken Ergebnis und Vergütung. Bei den anderen entwickelten sich die beiden Parameter nicht parallel. So verdiente beispielsweise RWE-Chef Peter Terium den Angaben zufolge 4,6 Millionen Euro und damit 1 Prozent mehr als 2014, obwohl der Energiekonzern einen Ergebnisrückgang verzeichnete und unter dem Strich in die roten Zahlen rutschte. Nach RWE-Angaben werden Teile der variablen Vergütung erst nach drei Jahren auf Basis langfristiger Kriterien ausgezahlt. Das sei 2015 der Fall gewesen.

 

Willis Towers Watson legt bei seinen Berechnungen die Grundvergütung, Boni und die langfristige variable Vergütung der Topmanager zugrunde. Die Altersvorsorge ist nicht enthalten. Die Versorgungsleistungen seien nur schwer vergleichbar. (DPA)