Clinton und Trump klare Sieger der US-Vorwahlen vom Dienstag

Clinton fuhr am zweiten Super Tuesday sehr wichtige Siege in Florida und Ohio ein, außerdem gewann sie in North Carolina und Illinois. Foto: Jim Lo Scalzo
Clinton fuhr am zweiten Super Tuesday sehr wichtige Siege in Florida und Ohio ein, außerdem gewann sie in North Carolina und Illinois. Foto: Jim Lo Scalzo

Mit starken Siegen in US-Schlüsselstaaten haben Hillary Clinton und Donald Trump große Schritte in Richtung Präsidentschaftskandidatur gemacht. Clinton holte bei den Demokraten mindestens vier von fünf Staaten, Trump bei den Republikanern mindestens drei von fünf. In der Partei des umstrittenen Populisten reduzierte sich das Feld der Bewerber auf drei. Eine Kampfabstimmung auf dem Republikaner-Parteitag in Cleveland im Juli und ein zähes Rennen bis dahin werden immer wahrscheinlicher.

 

Im letzten noch nicht abschließend entschiedenen US-Bundesstaat Missouri zeichneten sich am Mittwochmorgen knappe Siege für den Republikaner Donald Trump und die Demokratin Hillary Clinton ab. Die Ergebnisse galten laut Internetseite des Bundesstaates noch als vorläufig, weil die Auszählung der Briefwähler das Ergebnis noch verändern könnten. Die meisten führenden US-Medien wollten sich am frühen Morgen (Ortszeit) noch nicht abschließend auf einen Sieger festlegen.

 

Bei den Demokraten fuhr Clinton am «Super Tuesday II» sehr wichtige Siege in Florida und Ohio ein. Außerdem gewann sie in North Carolina und Illinois - ein bitterer Abend für Konkurrent Bernie Sanders. Clinton sicherte sich eine große Zahl weiterer Delegierter auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur.

 

Der umstrittene Quereinsteiger Trump hatte einen sehr guten Dienstag, er war aber möglicherweise dennoch nicht gut genug. Trump gewann zwar den Schlüsselstaat Florida, verlor aber den zweiten Schlüsselstaat Ohio an dessen Gouverneur John Kasich. Trump siegte auch in Illinois und North Carolina, konnte aber gleichwohl noch keine ausreichende Zahl Delegierter sammeln, um sich insgesamt entscheidend abzusetzen.

 

Floridas Senator Marco Rubio (44) zog noch am Abend die Konsequenz aus der Niederlage in seinem Heimatstaat. Er beendete seinen Wahlkampf, nach dem er eine Zeit lang als Kompromisskandidat seiner Partei gegolten hatte. Rubio sagte vor Anhängern in Miami: «Es ist nicht Gottes Wille, dass ich 2016 Präsident werde - vielleicht niemals.»

 

Trump twitterte: «Ich würde Rubio ja gerne zu einer exzellenten Kampagne gratulieren, aber ich kann nicht, weil sie es nicht war. Er hat verloren.»

 

Trumps Rivale Ted Cruz sagte trotz seiner bescheidenen Dienstags-Ergebnisse: «Das war eine gute Nacht. Wir sammeln weiter Delegierte auf dem Weg zum Sieg.» Eilig warb Cruz um die Anhänger des ausgestiegenen Rubio, den er nun als Freund und Kollegen bezeichnete: «Wir empfangen Euch mit offenen Armen.»

 

Tatsächlich wird das Ringen bei den Republikanern zu einem Zweikampf zwischen Trump und Cruz. Kasich gilt als chancenlos.

 

Der Milliardär Trump sagte vor Anhängern, er bekomme immer mehr Unterstützung führender Republikaner. Allerdings machen zahlreiche Konservative seit Wochen massiv Stimmung gegen den 69-Jährigen. Sie wollen ihn als Kandidaten verhindern.

 

Trump muss 1237 Delegierte gewinnen, um Präsidentschaftskandidat zu werden. Entweder schafft der Milliardär diese Hürde bis zur letzten Vorwahl seiner Partei am 7. Juni, oder es kommt in Cleveland zu einer Kampfabstimmung. Dass einer seiner Bewerber vorher ausreichend Stimmen sammelt, ist ausgeschlossen.

 

Bei den Demokraten muss Clinton 2382 Delegierte für sich gewinnen. In der Nacht zum Mittwoch sagte sie: «Wir kommen der Nominierung der demokratischen Partei näher - und dem Sieg bei der Wahl im November.»

 

Vor jubelnden Anhängern sagte eine strahlende Clinton: «Das ist ein weiterer Super Tuesday für unsere Kampagne.» Ernst fügte sie hinzu: «Dieses ist möglicherweise einer der folgenreichsten Wahlkämpfe unseres Lebens.»

 

An Trumps Adresse sagte Clinton: «Unser Oberkommandierender muss in der Lage sein, unser Land zu verteidigen und nicht, es zu erniedrigen. Er sollte unsere Verbündeten für uns einnehmen und sie nicht vor den Kopf stoßen.» (DPA)