Nachfrage von Teenagern kurbelt Wachstumsbranche Kosmetik an

Junge Frau mit Lippenstift. Bereits vor dem zwölften Geburtstag kauft mehr als die Hälfte der Mädchen das erste Schminkprodukt. Foto: Jan Woitas
Junge Frau mit Lippenstift. Bereits vor dem zwölften Geburtstag kauft mehr als die Hälfte der Mädchen das erste Schminkprodukt. Foto: Jan Woitas

Lippenstifte, Lidschatten und Mascara: Für den schönen Schein greifen viele Bundesbürger gern in die Tasche. Die Konzerne zielen immer mehr auf die bundesweit rund 5,3 Millionen Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren. Während der Gesamtmarkt für Kosmetik in Deutschland im vergangenen Jahr nach den Ergebnissen einer im Auftrag des Kosmetikkonzerns L'Oréal erstellten Untersuchung um 3,3 Prozent auf knapp 11,6 Milliarden Euro zulegen konnte, wuchs das Geschäft mit dekorativer Kosmetik wie Make-up & Co. mit einem Plus um 6,1 Prozent deutlich stärker.

 

Als besonders wichtige Zielgruppe gelten dabei vor allem die bundesweit rund 5,3 Millionen Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren. Das Verschicken von eigenen Bildern im Netz sei dabei ein wichtiges Motiv, hieß es. «Diese positive Entwicklung wurde vor allem durch die Teenager angekurbelt», stellte Fabrice Megarbane fest, der Deutschland-Geschäftsführer des französischen Konzerns.

 

Bereits vor dem zwölften Geburtstag kauft mehr als die Hälfte der Mädchen nach den vorgelegten Ergebnissen das erste Schminkprodukt. Von einem durchschnittlichen Taschengeld von 60 Euro gebe mehr als die Hälfte der jungen Kundinnen zwischen 10 und 25 Euro im Monet für Kosmetik aus. Mädchen gelten dabei in der Branche als besonders fleißige Konsumentinnen. 70 Prozent der weiblichen Teenager kauften mindestens zwölfmal im Jahr Schminke, hieß es. Bei den Erwachsenen liege dieser Wert wesentlich niedriger.

 

«Wir haben seit längerer Zeit die deutliche Tendenz, dass die jungen Menschen auf ihr Aussehen achten», sagte der Jugendforscher Klaus Hurrelmann. Vor allem junge Mädchen seien Trendsetter dieser in der gesamten Gesellschaft zu beobachtenden Entwicklung.

 

«Dahinter steht das Bestreben, ein unverwechselbarer Mensch zu sein», sagte Hurrelmann. Davon könne dann auch die Kosmetikindustrie profitieren. Der ebenfalls verbreiteten Trend zu gutem Aussehen nutze dagegen vor allem den Sportstudios. (DPA)