Roboterbauer Kuka ist nach Umsatzsprung zunächst vorsichtig

Ein Roboter von KUKA. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
Ein Roboter von KUKA. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Nach einem kräftigen Umsatzsprung im Jahr 2015 durch die Übernahme des Logistik-spezialisten Swisslog ist der Roboterbauer Kuka für das laufende Geschäftsjahr vorsichtig. Nachdem der Augsburger Konzern im vergangenen Jahr nur minimal unter der Drei-Milliarden-Euro-Marke blieb, kündigte Vorstandschef Till Reuter am Dienstag in München für 2016 «einen Umsatz von über 3,0 Milliarden Euro» sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 155 Millionen Euro an.

Im Jahr 2015 war das Ebit-Ergebnis wegen hoher Abschreibungen durch den Kauf des Schweizer Logistikanbieters von 141,8 auf 135,6 Millionen Euro zurückgegangen. Der Umsatz kletterte hingegen nach der Integration von Swisslog um 42 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro.

 

Als Grund für den zurückhaltenden Ausblick nannte Reuter besonders höhere Kosten durch Investitionen. In diesem Jahr rechnet er mit bis zu 20 Millionen Euro mehr Ausgaben in diesem Bereich als 2015. Kuka will den Bereich der sogenannten Industrie 4.0 ausbauen, dahinter verbirgt sich die Verknüpfung von Maschinen und Informationstechnik. «Wir wollen eine Spitzenposition bei 4.0 einnehmen», sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Übernahme von Swisslog soll die Bilanz 2016 noch mit rund 10 Millionen Euro belasten, im Vorjahr lagen diese Abschreibungen noch bei etwa 60 Millionen Euro.

 

Nach einem Fünf-Jahres-Plan will Kuka bis 2020 den Umsatz auf 4 bis 4,5 Milliarden Euro erhöhen. Reuter sagte, dass er insbesondere in China weiter ein kräftiges Wachstum erwarte. Ziel sei es, den Umsatz in dem fernöstlichen Land auf eine Milliarde Euro mehr als zu verdoppeln.

 

In diesem Zusammenhang hatte im Februar eine Mitteilung der chinesischen Midea Group für Aufmerksamkeit gesorgt. Demnach hat Midea inzwischen 10,2 Prozent der Kuka-Aktien gekauft, ist damit zweitgrößter Eigner und will weitere Anteile erwerben.

 

Reuter wollte Spekulationen über einen bevorstehenden Übernahmekampf bei Kuka nicht kommentieren. Midea sei aber eine Chance für das China-Geschäft von Kuka. Als Hersteller von Haushaltsgeräten gebe es auch bei Midea selbst noch Möglichkeiten, die Automatisierung voranzutreiben.

 

Größter Aktionär bei Kuka ist die Voith-Gruppe aus Baden-Württemberg mit 25,1 Prozent. Das Augsburger Unternehmen hat weltweit rund 12 300 Mitarbeiter. (DPA/LBY)