Milliarde erreicht: Bertelsmann vermeldet Gewinn-Sprung

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann SE, Thomas Rabe, kündigte Veränderungen in der Struktur des Unternehmens an. Foto: Jörg Carstensen
Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann SE, Thomas Rabe, kündigte Veränderungen in der Struktur des Unternehmens an. Foto: Jörg Carstensen

Nach einem jahrelangen Umbau des Unternehmens vermeldet der Medienkonzern Bertelsmann einen Gewinnsprung um mehr als 90 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Thomas Rabe verkündete am Dienstag in Berlin die Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2015. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Den größten Anteil am Gewinn steuerte die RTL Group mit einem Gewinnzuwachs von 21 Prozent auf 789 Millionen Euro bei.

 

Rabe zeigte sich zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. «Das gibt uns die Gewissheit, dass wir bei dem Umbau auf einem guten Weg sind», sagte Rabe der Deutschen Presse-Agentur. Der Konzerngewinn von einer Milliarde Euro sorge für eine gewisse Gelassenheit.

 

Er kündigte Veränderungen in der Struktur des Unternehmens an. Acht statt bislang fünf Unternehmensbereiche agieren jetzt im Konzern eigenständig: Der Musikrechteverwerter BMG, Bertelsmann Education für das internationale Bildungsgeschäft und der Bereich Bertelsmann Investments mit einer Vielzahl von digitalen Neugründungen präsentieren ab 2016 ihre eigenen Geschäftszahlen.

 

Damit sei der Konzernumbau organisatorisch abgeschlossen, sagte Rabe zu der neuen Struktur. Er steht seit 2012 an der Spitze des Familien-Unternehmens mit Sitz in Gütersloh. Sein Vertrag wurde im Januar um weitere fünf Jahre bis 2021 verlängert.

 

«Die neue Struktur soll den Konzern leichter steuerbar und nach innen wie nach außen transparenter machen, wohin es für Bertelsmann geht», sagte Rabe der dpa. Dabei gibt er als Umsatz-Ziel im Bildungsbereich 1 Milliarde Euro an. Beim Gesamtumsatz peilt Bertelsmann mittelfristig die Marke von 20 Milliarden Euro an.

 

Trotz weiter rückläufigem Umsatz sieht Rabe auch die Hamburger Verlagstochter Gruner + Jahr auf Kurs. «Der Rückgang ist fast ausschließlich Portfolioeffekten geschuldet, insbesondere dem Verkauf von Brown Printing», sagte Rabe. Bereinigt um diese Effekte sei der Umsatz von Gruner + Jahr stabil. (DPA)