Augsburg einigt sich über Stolpersteine

Stolpersteine wurden in über 1000 deutschen Gemeinden auf Gehwegen verlegt. Foto: U. Vogler/Archiv
Stolpersteine wurden in über 1000 deutschen Gemeinden auf Gehwegen verlegt. Foto: U. Vogler/Archiv

Nach einem jahrelangen Streit über die Verlegung von Stolpersteinen in Augsburg hat sich die Stadt mit den Befürwortern und Kritikern auf einen Kompromiss geeinigt. Die Pflastersteine aus Messing wurden bereits in mehr als 1000 deutschen Gemeinden auf Gehwegen verlegt, um an die Opfer des Nazi-Terrors zu erinnern. In Augsburg liegen bislang nur zwei Stolpersteine auf einem privaten Grundstück, auf öffentlichem Grund hat Bayerns drittgrößte Stadt so wie auch München die Verlegung nicht genehmigt.

Grund ist, dass in Augsburg wie auch in der Landeshauptstadt die Israelitische Kultusgemeinde Vorbehalte hat. Gegner argumentieren, dass mit den Stolpersteinen die NS-Opfer quasi erneut mit Füßen getreten würden. Doch nach dem Kompromiss könnten nun voraussichtlich im kommenden Jahr die ersten Gedenksteine auf städtischen Wegen verlegt werden, sagte Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel. Nach der Augsburger Lösung soll insbesondere der Wille der Angehörigen eines Opfers bei der Art des Gedenkens berücksichtigt werden, auch wenn beispielsweise die jüdische Gemeinde anderer Ansicht ist. (DPA/LBY)