Dax leidet unter Ölpreisrutsch und Zinssorgen

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Der Dax hat angesichts sinkender Ölpreise einen schwachen Monatsstart hingelegt. Der Leitindex fiel am ersten Handelstag im April um 1,71 Prozent auf 9794,64 Punkte, nachdem er zwischenzeitlich sogar fast 3 Prozent an Wert eingebüßt hatte. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Minus von 0,58 Prozent. Für etwas Entspannung sorgten im späten Handel am Freitag gute US-Konjunkturdaten und Kursverluste beim Euro, der nach einem ordentlichen Arbeitsmarktbericht aus den USA unter Druck geraten war.

 

Der Index der mittelgroßen Werte MDax reduzierte ebenfalls seine Verluste und ging mit einem Minus von 0,99 Prozent auf 20 195,55 Punkte aus dem Handel. Der Technologiewerte-Index TecDax drehte sogar ins Plus und stieg um 0,95 Prozent auf 1641,43 Zähler.

 

Der US-Arbeitsmarkt hatte sich im März zwar insgesamt weiter robust entwickelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Stundenlöhne waren gestiegen. Gute Zahlen zum Arbeitsmarkt aber machen tendenziell den Weg frei für weitere Zinserhöhungen in den USA. Höher Zinsen wiederum verringern die Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen. Positiv nahmen Anlegern gleichwohl auf, dass sich die Stimmung in der US-Industrie im März stärker als erwartet aufgehellt hat.

 

Unter dem Strich waren es jedoch wieder einmal die fallenden Ölpreise, die den Anlegern die Laune verdorben hätten, schrieb Marktanalyst Jasper Lawler vom Handelshaus CMC Markets. Die Preise für das «schwarze Gold» sind ein wichtiger Konjunkturindikator.

 

Unter den Einzelwerten bauten die Aktien von Thyssenkrupp ihre jüngsten Kursgewinne aus und gewannen als unangefochtener Spitzenreiter im Dax 4,93 Prozent auf 19,16 Euro. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Papiere von der Hoffnung auf eine Konsolidierung der europäischen Stahlbranche profitiert. Diese Hoffnung erhielt nun durch einen Bericht der «Rheinischen Post» neue Nahrung, demzufolge der indische Konzern Tata Steel an einem Einstieg bei der europäischen Stahlsparte von Thyssenkrupp interessiert sei.

 

Im MDax gaben Airbus-Aktien um mehr als 2 Prozent nach. An den Triebwerken des ohnehin von Pannen geplagten Truppentransporters A400M gibt es laut «Bild»-Zeitung neue Probleme.

 

Der EuroStoxx 50 verlor 1,72 Prozent auf 2953,28 Punkte. Etwas weniger stark abwärts ging es für den CAC-40-Index in Paris, während der FTSE 100 in London um rund ein halbes Prozent nachgab. Der US-Leitindex Dow Jones legte zum europäischen Handelsschluss sogar etwas zu.

 

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 142,12 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,05 Prozent auf 163,60 Punkte zu.

 

Der Kurs des Euro war nach dem US-Arbeitsmarktbericht zunächst um die Marke von 1,14 US-Dollar gependelt, bevor er nachgab und zuletzt bei 1,1375 Dollar notierte. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1432 (Donnerstag: 1,1385) US-Dollar festgesetzt. (DPA)