Vorfreude auf die Gartensaison - Die neuesten Möbeltrends

Wie eine Hängematte, aber zum Sitzen: Gemütliche Schaukelsessel wie das Modell von Butlers lassen sich etwa in einen Baum hängen. Foto: Butlers
Wie eine Hängematte, aber zum Sitzen: Gemütliche Schaukelsessel wie das Modell von Butlers lassen sich etwa in einen Baum hängen. Foto: Butlers

Köln (dpa/tmn) - Ist die Vorfreude auf den Frühling schon da? Bald heißt es wieder: Morgens auf dem Balkon frühstücken, nachmittags in der Sonne sitzen, bis spät abends im Garten grillen. Die Bau- und Fachmärkte holen schon die Stühle, Bänke und Liegen in die Auslagen. Ein Blick auf die Trends bei den Gartenmöbeln:

 

Schaukeln: Vor ein paar Jahren riefen die Hersteller das Comeback der Hollywood-Schaukel aus - so richtig aber setzte sie sich nicht durch. Denn die Wenigsten haben auf Balkon oder Terrasse Platz dafür.

Aber man findet nun inzwischen doch in vielen Kollektionen der Hersteller Schaukeln: schmale Hängekörbe für eine Person zum Beispiel. Gemeinsames Merkmal in so ziemlich allen Kollektionen ist ihnen eine Eier-Form, in der man wie in einem gemütlichen Kokon sitzt.

 

Die kleinere Alternative ist ein der Hängematte ähnlicher Sessel, mit einem Tuch bespannt. Das Unternehmen Butlers preist diese Modelle auch für den zweiten Sitzplatz abseits von Terrasse und Balkon an: Sie werden einfach in einen Schatten spendenden Baum im Garten gehängt. Vor allem geht es bei diesem Trend ums Wohlfühlen: Das Schaukeln spreche die natürlichen Bedürfnisse des Menschen an - man fühlt sich ein wenig wie ein Baby im wiegenden Arm seiner Mutter.

 

Accessoires: «Es geht nicht mehr nur um die Möbel», erklärt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. «Den Balkon sollte man sehen wie ein eigenes Zimmer. Das heißt: erst mal entleeren und neu denken.» Und dann könne man es mit Möbeln, aber auch mit Accessoires anfüllen. Immer mehr Hersteller bringen daher auch für Balkon, Terrasse und Sitzecken auf dem Rasen Draußen-Teppiche, sogar wetterfeste Wandbilder und Leuchten im Wohnzimmerstil heraus.

 

Doch diese sind zwar optisch an jene Teile aus dem Wohnraum angelehnt, haben aber für den Garten besondere Eigenschaften, bei Eva Solos neuestem Modell unsichtbare Solarzellen. So lässt sich die Lampe per Sonnenlicht, zum Beispiel aber auch via USB-Anschluss mit Strom aufladen.

 

Bei diesem Trend geht es auch darum, einen möglicherweise kurzen Sommer intensiv draußen genießen zu können, erklärt das Unternehmen Broste Copenhagen zu seiner Kollektion aus Korbsesseln. Decken und Kissen, Kerzen, Laternen und Windlichter «machen ein Stück von draußen zum luftigen Lieblingsplätzchen».

 

Luftige Möbel: Das Sofa für draußen ist seit einigen Saisons der Verkaufsschlager schlechthin. Mit ihm begann auch eine Entwicklung hin zu mehr gemütlichen Möbeln für den Garten. Aber: «Ein normaler Balkon hat oftmals ja nicht mehr als vier Quadratmeter Platz», erklärt Geismann. Und auch auf vielen Terrassen ist für eine ganze Sitzecke oder gar nur einen Zweisitzer nicht ausreichend Fläche.

 

Daher bringen die Hersteller vermehrt schmalere Sofas heraus, berichtet Geismann aus dem Handel. Und sie setzen wieder auf Stühle, dazu noch schmalere Ausführungen als zuletzt. Dafür sind diese aber deutlich bequemer geworden. Vorbei sind die Zeiten von Hartplastik. Leichte Metallrahmen und dazwischen geflochtene Sitzflächen liegen hier laut der Gartenmesse spoga+gafa in Köln im Trend. Eine Alternative zur platzbedürftigen Sonnenliege ist die Hängematte, die zwischendurch immer wieder leicht abgenommen werden kann.

 

Mehr Komfort: Sofas und Stühle werden immer bequemer. Recht neu im Sortiment für das Esszimmer drinnen, aber eben auch draußen sind Esssessel, die man bisher zum Beispiel auch in Hotel-Lobbys fand. Diese vereinen dank ihrer speziellen Sitzhöhe Relaxen und Dinieren, erklärt die Messe spoga+gafa, auf der im vergangenen August bereits die Trends für 2016 vorgestellt wurden. Auch viele Liegen bekommen eine extra hohe Sitz- und Liegefläche. Ebenfalls recht neu auf dem Markt sind hochwertigere und stilvolle Sitzbänke für Garten, Balkon oder Terrasse. Bierzelt-Garnituren sind eher out.

 

Gelbe Farbpalette: Passend zum Sonnenschein setzen die Hersteller in diesem Jahr auf die Farbe Gelb, erklärt die spoga+gafa. Die Palette reicht von knalligem Zitronen- über warmes Buttergelb bis zu gedecktem Safran. Aber muss man seine Einrichtung nun ändern? Nein, natürlich ist die Bandbreite der Farben im Handel groß und vieles, was zuletzt schon im Trend war, bleibt stark vertreten. Besonders Blau, Weiß und dezente Töne wie Sand und Beige sind weiterhin gerne von der Branche verwendete Farben für Polster, Kissen und Schirme. Außerdem sieht man viele bunte Kombinationen.

 

Doch dabei bleibt die Farbzusammenstellung wie im Wohnraum im Haus auch: Die Accessoires sind zwar bunt, die Möbel selbst bleiben aber vornehmlich dezenter. Viele tragen Braun- und Beigetöne sowie Grau. Mit den Vorzügen dieser Kombination werben sogar die Hersteller: Möbel in naturnahen Farben und Grau lassen sich immer wieder neu mit knallbunten oder kontraststarken Tönen mit wenig Aufwand für verschiedene Stimmungen und Anlässe dekorieren, erklärt der Einrichtungspartnerring VME. Also: Zum Frühlingsbeginn neues Kissen aufs Sofa, und schon ist das neue Wohngefühl da. (DPA/TMN)