Bayern vs Benfica: Vidal und ein Gegner ohne Angst

Trainer Pep Guardiola sieht Bayern München gegen Benfica Lissabon nicht als Favoriten. Foto: Sven Hoppe
Trainer Pep Guardiola sieht Bayern München gegen Benfica Lissabon nicht als Favoriten. Foto: Sven Hoppe

Zum 150. Mal sitzt Pep Guardiola am Abend in einem Wettbewerbsspiel als Trainer auf der Bank des FC Bayern München. Zum Jubiläum wünscht sich der Katalane natürlich einen Sieg gegen Benfica Lissabon, das auf dem Weg ins Champions-League-Halbfinale eigentlich kein Stolperstein für den deutschen Fußball-Meister darstellen sollte. «Es wird ein interessantes Spiel», sagte Guardiola. «Ich habe großes Vertrauen in meine Spieler, aber ich fühle mich nicht als Favorit.» Um 20.45 Uhr wird das Viertelfinale angepfiffen. Das Rückspiel findet am Mittwoch, dem 13. April in Lissabon statt.

HEIMSTÄRKE: Die letzten zehn Heimspiele in der Königsklasse konnte der FC Bayern alle gewinnen. Und die ausverkaufte Allianz Arena soll sich auch gegen Portugals Meister als Münchner Festung erweisen. «Gerade im Heimspiel wollen wir zu Null spielen und gewinnen», sagte Torhüter Manuel Neuer zur Marschroute. Die letzte Niederlage in der eigenen Arena kassierte der deutsche Meister beim 0:4 gegen Real Madrid am 29. April 2013. Sie bedeutete den K.o. im Halbfinale.

 

JUBILÄUM: 115 Siege konnte Pep Guardiola in seinen bislang 149 Pflichtspielen als Bayern-Coach feiern, eine beeindruckende Bilanz. Was ihm noch fehlt in München ist der Titelgewinn in der Champions League, ist das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Königsklasse. «Alle im Verein wollen das Triple gewinnen. Ich akzeptiere den Druck. Und ich arbeite jeden Tag dafür, das nächste Spiel zu gewinnen», sagte Guardiola am Montagabend in seiner Pressekonferenz. Er erinnerte aber auch daran, dass Bayern erst zweimal die Champions League gewinnen konnte (2001, 2013) und sogar nur einmal in der Vereinsgeschichte das historische Triple. Das war 2013.

 

PERSONAL: Arjen Robben fehlt weiterhin verletzt. Aber gerade in der Offensive sind die Bayern stark besetzt. Franck Ribéry befindet sich deutlich im Aufwind. Robert Lewandowski, Thomas Müller, Douglas Costa und Kingsley Coman eröffnen Guardiola prächtige Möglichkeiten. Vor dem Lissabon-Spiel hob der Bayern-Coach aber Arturo Vidal besonders hervor. Der Chilene stecke «mit seiner Energie» die anderen Spieler an. «Wir brauchen ihn.» Auch die Rückkehr von Javi Martínez nach einer Knie-Operation sei wichtig für die defensive Stabilität. «Javi ist fit. Er ist ein Spieler mit einer großen Mentalität.»

 

GEGNER: Benfica weist in diesem Jahr eine hervorragende Bilanz auf. 15 von 16 Pflichtspielen gewann Portugals Meister, darunter die Achtelfinal-Partien in der Königsklasse gegen Zenit St. Petersburg mit 1:0 und 2:1. Guardiola pries die Abwehrkette des Gegners als die «beste in Europa im Moment». Brandgefährlich ist auch der Angriff mit dem Brasilianer Jonas und dem Griechen Kostas Mitroglou, der in der Jugend für den MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach spielte. «Wir sind gefährlich, aber das Gesamtpaket als Mannschaft muss stimmen», sagte Mitroglou in München. Vor Weltmeister Manuel Neuer fürchte er sich nicht: «Für mich als Stürmer ist es egal, ob ich gegen Manuel Neuer spiele oder einen anderen Torhüter.»

 

KONKURRENZ: Die Topfavoriten auf den Champions-League-Titel sind noch im Rennen. Titelverteidiger FC Barcelona trifft auf Atlético Madrid. Der VfL Wolfsburg geht als krasser Außenseiter in die Duelle mit Real Madrid. Der vierte Halbfinalist wird zwischen Paris St. Germain und Manchester City, dem künftigen Club von Pep Guardiola, ermittelt. (DPA)