Vivendi und Mediaset bilden strategische Allianz

Mediaset in Cologno Monzese nahe Mailand. Foto: Daniel Dal Zennaro/Archiv
Mediaset in Cologno Monzese nahe Mailand. Foto: Daniel Dal Zennaro/Archiv

Der französische Medienriese Vivendi und der italienische Mediaset-Konzern von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehen künftig gemeinsame Wege. Beide Unternehmen vereinbarten eine strategische und industrielle Partnerschaft, wie Vivendi in Paris mitteilte. Ziel seien gemeinsame Initiativen zu Herstellung von TV-Inhalten und Vertrieb über eine globale Plattform. Mit der Vereinbarung sollen jeweils 3,5 Prozent des Aktienkapitals ausgetauscht werden. Zudem übernimmt Vivendi zu 100 Prozent den Bezahlsender Premium von Mediaset.

Dem Zusammenschluss, der in den kommenden Monaten vollzogen werden soll, müssen laut Vivendi noch die jeweiligen Aufsichtsbehörden zustimmen.

 

«Wir sind sehr glücklich über diese Vereinbarung», sagte Mediaset-Vize Piersilvio Berlusconi, Sohn des Konzerngründers und ehemaligen Regierungschefs. «Dies ist eine strategische Entscheidung, die wir sehr gewollt haben, die bestmögliche.» Derzeit sei nicht vorgesehen, dass er einen Platz im Aufsichtsrat von Vivendi bekomme, «aber ich schließe nicht aus, dass das noch passiert.»

 

Vivendi, mit Canal+ in Frankreich bereits führender Anbieter im Bereich von Pay-TV, sieht mit Mediasets Premium seine Basis im europäischen Bezahlfernsehen gestärkt. Die Franzosen rechnen nun mit zusammen 13 Millionen Kunden. Zudem sieht der Konzern Italien als Markt mit großen Wachstumschancen. Insgesamt soll die Position in Südeuropa gestärkt werden.

 

Der auch in Afrika, Polen und Vietnam aktive Vivendi-Konzern sieht sich auf dem Weg zu einem globalen Player mit europäischen Wurzeln. Zum Konzern gehört mit Studiocanal Vivendi bereits ein europäische Filmproduktion, die über Beteiligungen in Spanien und Großbritannien ihre Aktivitäten im TV-Produktionsbereich ausweiten will.

 

Die Franzosen verfügen mit der Universal Music Group und dem Youtube-Konkurrenten Dailymotion über eine breite Medienpalette. Hinzu kommen unter anderem Anbieter und Systeme für Tickets, Digitalradio und Video-on-demand. (DPA)