Guardiolas Wunsch für das Halbfinale: «Einen Schritt mehr»

Bayern-Trainer Pep Guardiola will ins Endspiel der Champions League. Foto: Mario Cruz
Bayern-Trainer Pep Guardiola will ins Endspiel der Champions League. Foto: Mario Cruz

Pep Guardiola verteilte noch auf dem Rasen reihenweise Glückwunsche an seine Stars. Nach dem fünften Halbfinal-Einzug des FC Bayern in der Champions League nacheinander kannte der katalanische Starcoach aber nur ein Ziel: Das Endspiel. «Wir sind jetzt da, wo wir in den letzten zwei Jahren schon waren - im Halbfinale der Champions League und im Pokal-Halbfinale. Ich hoffe, wir können diesmal einen Schritt mehr machen», erklärte Guardiola, der in der Königsklasse gegen Real Madrid (2014) und den FC Barcelona (2015) schmerzhafte Semifinal-Pleiten kassierte.

Vor seinem Abschied aus München möchte Guardiola ein drittes Scheitern in der Vorschlussrunde unbedingt vermeiden. Am 28. Mai soll die Saison der Bayern beim Endspiel in Mailand enden - und Guardiolas Mission nach drei Jahren mit dem Henkelpott.

 

Für den FCB ist es das fünfte Halbfinale in Serie, das zehnte in der Champions League insgesamt, und Guardiola selbst schaffte es in jeder seiner sieben Spielzeiten in der Königsklasse in die Runde der letzten Vier. Nun blicken die Münchner um den wieder mit auf Reisen gegangenen Ex-Präsidenten Uli Hoeneß voller Vorfreude auf die Auslosung des Halbfinales an diesem Freitag im UEFA-Hauptquartier im schweizerischen Nyon.

 

Am wahrscheinlichsten ist, dass die Reise des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach Madrid geht: Zu Real um Superstar Cristiano Ronaldo oder zu Barcelona-Bezwinger Atlético. Außerdem ist das Duell mit Guardiolas künftigem Club Manchester City möglich. Die Halbfinal-Hinspiele werden am 26. und 27. April ausgetragen, die Rückspiele eine Woche später am 3. und 4. Mai.

 

«Es kommt, wie es kommt, und wir sollten das, was wir können, in die Waagschale werfen, und nicht über irgendwelche Konstellationen reden, auf die wir keinen Einfluss haben», sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Er äußerte sich stolz über den Einzug ins nächste Halbfinale: «Das ist schon ein Gütesiegel für den FC Bayern.»

 

Eine Woche nach dem 1:0 in München reichte dem deutschen Meister am Mittwochabend ein 2:2 (1:1) im Rückspiel bei Benfica Lissabon. Hinspiel-Matchwinner Arturo Vidal (38. Minute) und Thomas Müller (52.) mit seinem achten Treffer im laufenden Wettbewerb ließen den überraschenden Rückstand durch Raúl Jiménez (27. Minute) vergessen. Nach dem 2:2 von Talisca (76.) keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf - doch richtig eng wurde es nicht mehr.

 

«Ich denke, dass wir über die 90 Minuten nie gefährdet waren, wirklich auszuscheiden», betonte auch Kapitän Philipp Lahm nach seinem 103. Einsatz in der Königsklasse. Damit zog er mit dem bisherigen deutschen Rekordspieler Oliver Kahn gleich. Einen Wunschgegner für sein 104. Spiel in Europas Eliteklasse hat er nicht. «Relativ wurscht eigentlich», sagte Lahm, «wenn man den Titel gewinnen will, muss man eh noch zwei oder drei Spiele gewinnen.»

 

Mann des Abends war bei den Münchnern wie schon vor einer Woche der Chilene Vidal. «Arturo ist in einer Superform, er hilft uns in der Rückrunde sehr», schwärmte Sammer. «Er ist zweikampf- und laufstark, schießt entscheidende Tore und hat eine gewisse Irrationalität in seinem Spiel, die uns auch gut tut.» (DPA)