Leichte Verluste für Dax - Skepsis vor Öl-Treffen

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach den starken Vortagen eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dax sank zum Handelsschluss um 0,42 Prozent auf 10 051,57 Punkte. Damit blieb der Leitindex gleichwohl deutlich über der zur Wochenmitte erreichten wichtigen Schwelle von 10 000 Punkten. Die Wochenbilanz ist zudem mit einem Zuwachs von viereinhalb Prozent ausgesprochen erfreulich. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 0,53 Prozent auf 20 334,46 Zähler nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,48 Prozent auf 1649,83 Punkte ein.

Nach einer erfolgreichen Woche hätten Anleger Gewinne mitgenommen, sagten Börsianer. Zudem wirft das Treffen der Ölproduzenten am Sonntag in Katar seinen Schatten voraus. Die Hoffnung auf eine Begrenzung der Fördermengen könnte enttäuscht werden, befürchten Marktteilnehmer.

 

Die Aktien der beiden Versorger Eon und RWE belegten zum Handelsende mit plus 2,21 beziehungsweise 1,25 Prozent die vordersten Plätze im Dax. Dahinter folgten die Papiere von Thyssenkrupp, die bei einem Aufschlag von 0,54 Prozent von Fusionsfantasien profitierten. Laut «Handelsblatt» führt der Stahlkocher Gespräche mit Tata Steel, Salzgitter und Arcelor-Mittal. Berichte über mögliche Zusammenschlüsse in der von chinesischen Billigimporten gebeutelten Branche hatten die Kurse bereits in den vergangenen Tagen getrieben. Die Anteile von Salzgitter rückten im MDax um 0,16 Prozent vor.

 

Die Aktien aus der Autoindustrie gaben indes deutlich nach. So sackten die Volkswagen-Vorzüge nach schwachen März-Absatzzahlen für die Kernmarke VW um 2,36 Prozent ab und waren damit Schlusslicht im Dax. Zudem enttäuschte die Nachricht, dass die Schuldfrage im Abgasskandal immer noch nicht geklärt ist. Daimler und Continental waren gleich nach Volkswagen die schwächsten Dax-Werte.

 

Die Bilfinger-Papiere waren mit einem Plus von 0,86 Prozent unter den besten MDax-Werten, denn die Suche nach einem neuen Konzernchef scheint voranzukommen. Die Metro-Aktien legten nach einer Kaufempfehlung durch das Analysehaus Warburg an der MDax-Spitze um mehr als 2 Prozent zu.

Klarer Verlierer im TecDax waren die Drägerwerk-Papiere mit einem Abschlag von mehr als 6 Prozent. Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller hatte am Vorabend überraschend von einem verlustreichen Jahresstart berichtet.

 

Der EuroStoxx 50 sank um 0,21 Prozent auf 3054,34 Punkte. Verluste gab es auch beim Cac-40-Index in Paris und beim FTSE-100-Index in London. Der Dow Jones in New York notierte zum europäischen Handelsschluss quasi unverändert.

 

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,04 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 142,35 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,36 Prozent auf 163,93 Punkte. Der Eurokurs legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1284 (Donnerstag: 1,1252) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8862 (0,8887) Euro. (DPA)