Elternvereinigung warnt vor überstürzter Entscheidung

Schülerin streicht «G8» an einer Tafel durch. Foto: A. Weigel/Archiv
Schülerin streicht «G8» an einer Tafel durch. Foto: A. Weigel/Archiv

Die Vorsitzende der Landeselternvereinigung (LEV), Susanne Arndt, hat die CSU vor überstürzten Entscheidungen über die weitere Zukunft des Gymnasiums gewarnt. Zuerst müssten auf jeden Fall die Ergebnisse der zweijährigen Pilotphase für die Mittelstufe plus abgewartet werden, sagte Arndt der Deutschen Presse-Agentur in München. «Man muss dann schauen: Was hilft den Schülern wirklich?» Am Ende müsse jeder Schüler die Zeit bekommen, die er tatsächlich brauche.

 

Sollte sich die Politik dafür entscheiden, die Mittelstufe plus künftig bayernweit anzubieten, müssten die Schulen dafür die nötigen finanziellen Mittel bekommen, verlangte Arndt - und zusätzliche Gebäude. Sie plädierte aber auch für eine größere Lehrerreserve, um die individuelle Förderung der Schüler gewährleisten zu können.

 

Der Hintergrund: Angesichts einer enormen Nachfrage nimmt der Druck auf die CSU zur flächendeckenden Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium immer weiter zu. An den 47 Pilotschulen, an denen die sogenannte Mittelstufe plus erprobt wird, haben sich in diesem Jahr mehr als 60 Prozent der Siebtklässler und damit noch einmal mehr Schüler als im vergangenen Jahr für die längere Variante entschieden. Diese durchlaufen die Mittelstufe somit in vier statt in drei Jahren, wobei sie dann pro Schuljahr weniger Pflichtstunden haben als im «normalen» G8-Zug. Nach der Auswertung des Pilotversuchs soll entschieden werden, wie es weitergeht. Das Ganze dürfte auch eines der zentralen Themen auf der Kabinettsklausur im Juli sein. (DPA/LBY)