Für das Radar unsichtbar: Regeln für Drohnenpiloten

Eine Drohne hat in London wohl die Vorderseite eines Flugzeugs getroffen. Foto: Julian Stratenschulte
Eine Drohne hat in London wohl die Vorderseite eines Flugzeugs getroffen. Foto: Julian Stratenschulte

Ein Flugzeug im Landeanflug soll in London mit einer Drohne zusammengeprallt sein - zum Glück kommt niemand zu Schaden. Was viele nicht wissen: «Die Flugsicherung kann Drohnen nicht auf dem Radarschirm sehen», sagt Sprecherin Ute Otterbein. Nicht nur deswegen gibt es klare Regeln, wo Multicopter und andere ferngesteuerte Fluggeräte am Boden bleiben müssen und was bei ihrem Betrieb zu beachten ist. Welche Regeln gelten rund um Flughäfen? In den so genannten Kontrollzonen rund um die deutschen Flughäfen gilt ohne Sondererlaubnis Flugverbot.

Ab einer Entfernung von 1,5 Kilometern dürfen Flugmodelle (bis fünf Kilogramm) in bis zu 30 Metern Höhe fliegen, unbemannte Luftfahrzeuge (bis 25 Kilogramm) in bis zu 50 Metern. Der Flug muss in Sichtweite des Piloten stattfinden, bemanntem Flugverkehr (etwa Rettungshubschraubern) muss sofort durch Verringerung der Flughöhe ausgewichen werden.

 

Was passiert, wenn man trotzdem fliegt?

Wird man erwischt, droht eine Anklage nach Paragraf 315 des Strafgesetzbuches wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Dazu muss es nicht einmal zu einem Unfall oder Schäden kommen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) fordert eine Registrierung von Drohnen, um Eigentümer ermitteln zu können.

 

Gibt es weitere Flugverbotszonen?

Im Luftraum über Militäranlagen, Krankenhäusern, Kraftwerken oder Gefängnissen darf nicht geflogen werden. Das Gleiche gilt auch für Unglücksstellen oder Menschenansammlungen. Zum Überfliegen von Privatgrundstücken braucht es eine Genehmigung des Eigentümers.

 

Wie sieht es mit einem Drohnenführerschein aus?

Bislang brauchen nur kommerzielle Nutzer eine Lizenz. Wird die Drohne privat genutzt und wiegt maximal fünf Kilogramm, ist keine Erlaubnis erforderlich. Allerdings überarbeitet das Bundesverkehrministerium gerade die Luftverkehrsordnung. Die DFS will sich hier für einen generellen Drohnenführerschein einsetzen.

 

Wozu soll ein Drohnenführerschein gut sein?

«Die Rechtslage ist für Laien momentan etwas verzwickt», sagt Ute Otterbein. Ein Führerschein würde helfen, dass alle Hobbypiloten mit den Sicherheitsregeln vertraut sind.

 

Wo kann man sich über die Regeln informieren?

Die DFS gibt auf ihrer Webseite Informationen über sicheres Fliegen mit Flugmodellen und unbemannten Fluggeräten. Dort können Hobbypiloten sich auch über die Kontrollzonen rund um die Flughäfen informieren. (DPA/TMN)