BR: Freistaat und Gemeinden kaufen Alibi-Ökostrom

Laut Informationen des BR beziehen zahlreiche Gemeinden Alibi-Ökostrom. Foto: Ralf Hirschberger/Archiv
Laut Informationen des BR beziehen zahlreiche Gemeinden Alibi-Ökostrom. Foto: Ralf Hirschberger/Archiv

Der Freistaat und zahlreiche Gemeinden in Bayern beziehen nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks Alibi-Ökostrom, der keinen zusätzlichen Nutzen für die Umwelt hat. Der Freistaat hatte sich nach dem Reaktorunfall in Fukushima verpflichtet, nur noch Ökostrom für den Eigenbedarf zu verwenden. Allerdings verlangt er bei seinen Ausschreibungen keinen Ökostrom aus Neuanlagen, berichtete der BR. Damit wird nicht automatisch mehr Öko-Strom-Kapazität geschaffen, denn der Strom kann auch aus seit Jahrzehnten bestehenden Anlagen stammen.

Damit ignorierten der Freistaat und die betroffenen Kommunen die Leitlinien des Umweltbundesamts, stellten die Reporter fest. «Der Strom muss aus Neuanlagen sein, so dass mit dem Ökostrom auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energiewende beschleunigt wird», erläuterte der Professor für Regenerative Energiesysteme von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, Volker Quaschning, dem BR. Das Innenministerium ebenso wie der bayerische Gemeindetag rechtfertigten sich hingegen mit höheren Kosten, die Ökostrom nach den strengeren Kriterien möglicherweise mit sich gebracht hätte. (DPA/LBY)