IG Metall droht mit Warnstreiks

Bayerns IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler. Foto: Marc Müller/Archiv
Bayerns IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler. Foto: Marc Müller/Archiv

Im Tarifstreit in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie müssen sich die Unternehmen in Bayern ab Ende kommender Woche auf massive Warnstreiks einstellen. Die Tarifkommission der IG Metall habe bei ihrer Sitzung in Bad Gögging (Landkreis Kelheim) beschlossen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Demnach könnten die Aktionen in der Nacht zum kommenden Freitag (29. April), 0.00 Uhr, mit dem Ende der Friedenspflicht beginnen.

Die ersten beiden Verhandlungsrunden waren ohne jede Annäherung zu Ende gegangen.

 

Die bayerischen Metall-Arbeitgeber kritisierten die Ankündigungen: «Die IG Metall setzt mit den Warnstreiks auf Eskalation in den Betrieben statt auf konstruktive Gespräche am Verhandlungstisch. Das ist ein schlechtes Signal», erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes vbm, Bertram Brossardt. Man müsse jetzt gemeinsam eine «vernünftige Lösung» finden. Oberstes Gebot dabei sei der Erhalt von Wertschöpfung und Beschäftigung in der Branche in Bayern. Streiks hingegen seien kein geeignetes Mittel der Tarifauseinandersetzung. «Sie schaden dem stark exportorientierten Metall- und Elektrostandort Bayern, den Unternehmen und letztlich den Beschäftigten», so Brossardt.

 

Dagegen erklärte IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler, das Angebot der Arbeitgeber von insgesamt 1,2 Prozent mehr Geld, davon 0,3 Prozent als Einmalzahlung, sorge für Wut und Empörung in den Betrieben. «Damit belegen die Arbeitgeber, dass sie lediglich an Profit-Maximierung interessiert sind. Das Angebot wird weder der wirtschaftlichen Situation noch dem Engagement der Beschäftigten gerecht, stattdessen provoziert die Gegenseite eine frühzeitige Eskalation der Tarifrunde.»

 

Wechsler brachte auch einen möglichen unbefristeten Streik ins Spiel. In den vergangenen Wochen sei bereits ein Konzept für einen unbefristeten Arbeitskampf besprochen worden. «Wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet», so der Gewerkschafter. Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld für die mehr als 800 000 Beschäftigten der Branche in Bayern, was die Arbeitgeber als «realitätsfremd» zurückgewiesen hatten. Auch in anderen Tarifbezirken zeichnen sich bereits mögliche Warnstreiks ab. Die dritte Verhandlungsrunde für Bayern steht laut Gewerkschaft am 28. April in Augsburg an. (DPA/LBY)