Prozess gegen rechte Terrorgruppe «Oldschool Society»

Ermittler tragen Beweise aus der Wohnung eines Verdächtigen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand /Archiv
Ermittler tragen Beweise aus der Wohnung eines Verdächtigen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand /Archiv

Vier mutmaßliche Mitglieder der rechts-extremen Terrorgruppe «Oldschool Society» (OSS) müssen sich von Mittwoch an vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München verantworten. Die Bundes-anwaltschaft wirft den drei Männern und einer Frau die Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf ein Flüchtlingsheim in Sachsen vor. Neben dem selbst ernannten Anführer Andreas H. aus Augsburg sitzen Markus W. und Denise Vanessa G. aus Sachsen sowie Olaf G. aus Bochum auf der Anklagebank.

Bis Oktober sind 30 Prozesstage vorgesehen.

 

Die Gruppe hatte sich 2014 über Messaging-Dienste wie Whatsapp und Telegram sowie Facebook zusammengeschlossen. Im November 2014 trafen sich Mitglieder erstmals persönlich. Bei einem zweiten Treffen im Mai 2015 im sächsischen Borna wollten sie laut Anklagebehörde einen konkreten Anschlag auf das dortige Flüchtlingsheim begehen. Dafür hätten sie Feuerwerkskörper in Tschechien besorgt.

 

«Im Rahmen der weiteren Planungen überlegten die Angeschuldigten Andreas H. und Markus W., wie sie die Gefährlichkeit der Sprengmittel durch technische Veränderungen erhöhen können. Hierbei erörterten sie, die Sprengkörper mit Nägeln oder mit Brennstoff zu ummanteln», erläuterte die Anklagebehörde weiter. Zur Umsetzung kam es nicht.

 

Am 6. Mai 2015 durchsuchten in Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern 250 Beamte Wohnungen und nahmen die vier Beschuldigten fest. Gefunden wurden Gas- und Schreckschusswaffen, Schlagringe, Schwerter und Feuerwerkskörper. (DPA/LBY)