Dax mit deutlichen Kursverluste am Monatsende

In der Börse in Frankfurt am Main spiegelt sich ein Händler in einem Logo des Deutschen Aktienindex (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
In der Börse in Frankfurt am Main spiegelt sich ein Händler in einem Logo des Deutschen Aktienindex (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Der deutsche Aktienmarkt ist mit klaren Kursverlusten ins Wochenende gegangen. Aus Europa seien nur durchwachsene Konjunkturdaten gekommen und am Nachmittag hätten frische Wirtschaftsdaten aus den USA den Druck noch einmal verstärkt, hieß es am Markt. Der steigende Eurokurs drückte vor allem auf die exportorientierten Branchen. Er lässt deutsche Waren für ausländische Käufer teurer werden. Auch die fallenden Rohölpreise, die als Konjunkturindikator dienen, belasteten.

Der Dax büßte 2,73 Prozent auf 10 038,97 Punkte ein. Auf Wochensicht verlor der Leitindex 3,22 Prozent. Im Monat April bleibt damit nur ein mageres Plus von 0,74 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Freitag 1,56 Prozent auf 20 100,71 Punkte. Er rutschte auf Monatssicht ins Minus. Der Technologiewerte-Index TecDax schloss am Freitag 1,47 Prozent tiefer bei 1624,94 Punkten.

 

Nach den jüngsten Kursgewinnen korrigiere der Aktienmarkt erst einmal, sagte Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement. Nach einem schwachen Monatsstart war der Leitindex zwischenzeitlich um mehr als 10 Prozent auf 10 474 Punkte gestiegen.

 

Die Aktien der Deutschen Bank rutschten als großer Verlierer im Dax um 5,13 Prozent ab. Anleger machten nach dem zuletzt guten Lauf Kasse, sagte ein Händler. Tags zuvor hatten die Papiere noch an ihre jüngste Erholung angeknüpft und kräftig zugelegt, nachdem das Geldinstitut überraschend einen Gewinn im ersten Quartal vermeldet hatte. Seit Jahresbeginn bleibt die Deutsche Bank aber mit ihrer Kursentwicklung das Schlusslicht im Dax.

 

Autotitel und Zulieferer schwächelten ebenfalls in ganz Europa. Sie litten Börsianern zufolge besonders unter dem steigenden Eurokurs. Er lasse deutsche Produkte für ausländische Käufer teurer erscheinen und belastet daher die Papiere der exportorientierten Autobauer, sagte ein Händler. Die Vorzüge von Volkswagen verloren 4,39 Prozent. Die Aktien von BMW und Daimler fielen ähnlich klar zurück.

 

Die Papiere des Chemiekonzerns BASF verbuchten ein moderates Minus von 0,81 Prozent. Der Gewinn des Chemiekonzerns hatte zum Jahresauftakt die Erwartungen übertroffen. Lufthansa-Aktien fielen am Dax-Ende um 5,60 Prozent. Die Titel wurden aber mit dem Abschlag von Bezugsrechten gehandelt. Die Fluggesellschaft hatte 0,50 Euro je Aktie ausgeschüttet. Wahlweise konnten sich die Aktionäre ihre Dividende erstmals in Form von Aktien auszahlen lassen.

 

Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, schloss 3,11 Prozent tiefer bei 3028,21 Punkten. Auch er behauptete damit nur eine knapp positive Monatsbilanz und musste auf Wochensicht ein klares Minus von 3,59 Prozent hinnehmen. Der Pariser Cac-40-Index und der Londoner Leitindex FTSE 100 verloren deutlich. Der Dow-Jones-Leitindex in New York lag zum Handelsschluss in Europa fast 1 Prozent im Minus.

 

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,13 (Vortag: 0,11) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 141,89 Punkte. Der Bund-Future verlor am frühen Abend 0,26 Prozent auf 162,02 Punkte. Der Eurokurs legte zuletzt auf 1,1455 US-Dollar zu Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,1403 (1,1358) US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8770 (0,8804) Euro. (DPA)