Schlichtung: Mehr Geld für Bayerns Brauerei-Beschäftigte

Im Tarifstreit der bayerischen Brauwirtschaft hat die Schlichtung den Durchbruch gebracht: Die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verständigten sich am Freitagabend in München auf einen Tarifabschluss mit einer Laufzeit von zwei Jahren und Entgelterhöhungen in zwei Stufen. Danach werden die Löhne und Gehälter für die rund 10 000 Beschäftigten rückwirkend zum 1. März um 2,6 Prozent und ab dem 1. März 2017 um 2,4 Prozent erhöht, wie NGG und - für die Arbeitgeber - die Tarifgemeinschaft Bayerischer Brauereien mitteilten. Die Vergütungen für die Auszubildenden werden ebenfalls rückwirkend zum 1. März um 40 Euro und ab dem 1. März 2017 um 2,4 Prozent angehoben.

Außerdem bekommen alle Beschäftigten, auch die Azubis, mit den Entgeltabrechnungen für den Mai 2016 und für den Mai 2017 eine steuerfreie Erholungsbeihilfe in Höhe von jeweils 156 Euro. Die NGG hatte sechs Prozent mehr Geld gefordert, sprach aber von einem zufriedenstellenden Abschluss mit einem tabellenwirksamen Volumen von zusammen fünf Prozent. Die Arbeitgeber hatten vor der Schlichtung zwei Prozent angeboten, was die NGG als «viel zu wenig» abgelehnt hatte. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, sprach von einem «sehr teuren Abschluss» für die Arbeitgeber, aber diese hätten nun auch eine verlässliche Kalkulationsgrundlage für zwei Jahre. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2018.

 

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Reihe von Warnstreiks hatte die Gewerkschaft Mitte April die Schlichtung angerufen. Als Schlichter vermittelte der frühere Präsident des Landesarbeitsgerichts, Dieter Moeller. (DPA/LBY)