AfD kippt radikale Formulierungen gegen Zuwanderung

Frauke Petry, Parteivorsitzende der AfD, spricht beim Bundesparteitag auf dem Messegelände in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt
Frauke Petry, Parteivorsitzende der AfD, spricht beim Bundesparteitag auf dem Messegelände in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt

Die AfD hat auf ihrem Bundesparteitag heftig über ein generelles Verbot von Einwanderung gestritten. Nachdem die rund 2000 Teilnehmer des Parteitages am Samstagabend in ihr Parteiprogramm geschrieben hatten, «Einwanderung, insbesondere aus fremden Kulturbereichen» sei grundsätzlich abzulehnen, wiesen einige Mitglieder darauf hin, dass die AfD sich in ihrer Anfangsphase immer für eine kontrollierte Zuwanderung von Fachkräften nach dem Vorbild Kanadas eingesetzt habe. Von dieser Linie sollte man jetzt nicht abweichen.

Einige Redner erklärten, problematisch sei vor allem die Zuwanderung von Muslimen. Christliche Migranten aus Asien sollte man in Deutschland willkommen heißen.

 

Schlussendlich wurden einige am Vortag beschlossene radikale Formulierungen wieder gekippt. Stattdessen heißt es im Parteiprogramm jetzt: «Für den Arbeitsmarkt qualifizierte Einwanderer mit hoher Integrationsbereitschaft sind uns willkommen.»

 

Nachdem die Parteimitglieder am Samstag vor dem Stuttgarter Messegelände von feindseligen Demonstranten empfangen worden waren, blieb es heute ruhig.

 

Unter den Teilnehmern des Bundesparteitages sorgte am Sonntag ein Datenleck für Aufregung. Nachdem auf einer linken Internetseite die Namen, Adressen und Telefonnummern von rund 2000 Parteimitgliedern veröffentlicht wurden, kündigte Parteichef Jörg Meuthen eine «strafrechtliche Verfolgung» an. (DPA)