Tankstelle Sonne: Wärme und Strom fürs Haus aus Solarenergie

Mit den Kollektoren einer Solarthermieanlage auf dem Dach lässt sich das Warmwasser im Haus erhitzen, aber auch die Heizung unterstützen. Foto: Andrea Warnecke
Mit den Kollektoren einer Solarthermieanlage auf dem Dach lässt sich das Warmwasser im Haus erhitzen, aber auch die Heizung unterstützen. Foto: Andrea Warnecke

Die Kraft der Sonne lässt sich auf zwei Arten im Haus nutzen: für die Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen und für die Warmwasser-bereitung. Außerdem unterstützt die Heizung mit Solarthermieanlagen. Diese natürliche, niemals sich erschöpfende Ressource gilt als einer der wichtigsten Bausteine der Energiewende.

 

Wie groß ist der Platzbedarf?

Für Anlagen zur Warmwasser-Bereitung genügt eine Kollektorfläche von 3 bis 7 Quadratmetern. Soll die Heizung unterstützt werden, sind 7 bis 15 Quadratmetern nötig.

Stromanlagen mit sogenannten mono- und polykristallinen Siliziummodulen können laut dem Bundesverband Solarwirtschaft auf etwa 6 Quadratmetern ein Kilowattpeak erwirtschaften. Eine Fläche von 30 Quadratmetern und mit einer Leistung von 5 Kilowattpeak ist für einen Vier-Personen-Haushalt sinnvoll. Für große Anlagen eignen sich auch Dünnschichtmodule. Sie sind pro Kilowattstunde häufig günstiger, brauchen aber mehr Platz.

 

Rechnet sich die Investition in die Stromerzeugung?

Ab circa 6000 Euro gibt es laut BSW-Solar eine komplett installierte Anlage. Diese waren lange ein gutes Geschäft, weil ihre Besitzer den Strom zu guten Preisen ins Netz einspeisen konnten. Die Vergütung wurde aber nach und nach stark gesenkt. Stand im März 2016: 12,3 Cent pro Kilowattstunde, Tendenz fallend, informiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer von BSW-Solar. Die Sätze werden teils quartalsweise gesenkt. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde vom Energieversorger kostet im Schnitt knapp 30 Cent.

 

«In der Regel rechnen sich die Anlagen heute vor allem über den Eigenverbrauch an Strom», erklärt Alexander Knebel von der Agentur für Erneuerbare Energien. Einer Rechnung des Marktforschungsinstituts EuPD Research zufolge steigt die Rendite bei den Anlagen abhängig vom Eigenverbrauch. Wenn 15 Prozent des Solarstroms selbst genutzt werden, liegt die Rendite bei 2,9 Prozent. Bei 25 Prozent Verbrauchsquote steigt die Rendite auf 4,7 Prozent. Hausbesitzer sollten daher den Eigenverbrauch ausreizen, also etwa die Waschmaschine dann anschalten, wenn die Sonne scheint. Ohne einen Stromspeicher ist insgesamt eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 30 Prozent erreichbar, mit Batteriespeicher deutlich mehr.

 

Rechnet sich die Investition in eine Solarthermieanlage?

Die Kosten einer Anlage zur Warmwasserbereitung liegen laut Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) bei circa 4000 bis 5000 Euro mit Flachkollektoren und 5000 bis 6000 Euro mit Röhrenkollektoren. Eine Anlage zur Heizungsunterstützung kostet 9000 bis 12 000 Euro.

 

Auch die Heizung ist am günstigsten, wenn die Sonne scheint. «Aber im Frühjahr und Sommer wird die wenigste Heizenergie benötigt», betont Martin Brandis, Energieberater beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Hausbesitzer müssen deshalb die Investition in eine Solarheizung gut abwägen. «Wenn der Wärmebedarf sehr hoch ist und es keine geeigneten Flächen für die Kollektoren gibt, macht es wenig Sinn.» Ist das Haus so gut gedämmt, dass es nur einen geringen Wärmebedarf hat, könnte sich eine Anlage schon eher lohnen. (DPA/TMN)

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