Millionen-Strafen wegen Preisabsprachen für Bier und Süßes

Mehrere große Handelsketten hatten die Ladenpreise für verschiedene Biersorten abgesprochen. Foto: Marius Becker
Mehrere große Handelsketten hatten die Ladenpreise für verschiedene Biersorten abgesprochen. Foto: Marius Becker

Wegen unerlaubter Preisabsprachen für Bier, Süßigkeiten und Kaffeeprodukte hat das Bundeskartellamt gegen mehrere Handelsketten eine Strafe von 90,5 Millionen Euro verhängt. Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Große Handelsketten wie Edeka, Metro, Netto und Rewe sowie der Getränkegroßhandel A. Kempf in Offenburg haben nach Überzeugung der Aufsichtsbehörde mit der Großbrauerei Anheuser Busch die Ladenpreise vor allem für «Becks»-Bier, «Franziskaner» und «Hasseröder» abgesprochen.

Verbotene Preisverabredungen zu Süßwaren von Haribo werden der Lidl Stiftung vorgeworfen, bei Kaffee verlangt die Behörde Bußgeld von der Drogeriemarktkette Rossmann. Rossmann habe dagegen Einspruch eingelegt. In allen anderen Fällen hätten die betroffenen Firmen sich einvernehmlich mit dem Kartellamt verständigt, so das Kartellamt.

 

Bei den Durchsuchungen waren 15 Lebensmittel- und Drogerieketten sowie Unternehmen für Tierbedarf und Markenartikel-Produzenten durchsucht worden. In dem Verfahren geht es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten, die genauso verboten sind wie Absprachen von Ketten oder Herstellern untereinander.

 

Das Gesamtbußgeld aus diesen Verfahren sei nun auf gut 242 Millionen Euro gestiegen, teilte das Bundeskartellamt mit. (DPA)