Bayerns Städte fordern Milliarden für Flüchtlingskosten

Flüchtlinge. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Flüchtlinge. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

Bayerns Städte fordern von Bund und Staatsregierung Kostenerstattung in Milliardenhöhe für die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge. Der Städtetags-vorsitzende und Nürnberger Oberbürger-meister Ulrich Maly (SPD) präsentierte am Donnerstag in München eine grobe Schätzung der bisher entstandenen und künftig zu erwartenden Kosten: Demnach haben die Flüchtlingskosten allein für die 96 kreisfreien Städte und Landkreise in Bayern im vergangenen Jahr über 200 Millionen Euro betragen.

An Unterbringungskosten für anerkannte Asylbewerber erwartet der Städtetag heuer und nächstes Jahr über 300 Millionen Euro. Und für Kindergärten und Schulen sind nach Schätzung Malys in den nächsten Jahren sehr hohe Ausgaben notwendig. Allein die derzeit geplanten 1600 Übergangsklassen für Flüchtlingskinder entsprächen dem Finanzbedarf für den Bau von 40 Gymnasien - wobei ein Gymnasium etwa 40 bis 50 Millionen Euro koste, sagte Maly.

 

Mittelfristig rechnet Maly damit, dass die Neuankömmlinge sich für die deutsche Gesellschaft auszahlen: 75 Prozent der Flüchtlinge seien unter 35, deswegen fielen sehr geringe Kosten für die Grundsicherung im Alter an. «Wenn die Bundesagentur für Arbeit es schafft, die Leute frühzeitig in Arbeit zu vermitteln, werden die sehr schnell Nettoeinzahler in die Transfersysteme.» (DPA/LBY)