Rentenlücke ermitteln: An Steuern und Sozialabgaben denken

Je früher man sich um seine Rentenlücke kümmert, je entspannter ist die finanzielle Situation im Ruhestand. Foto: Matthias Hiekel
Je früher man sich um seine Rentenlücke kümmert, je entspannter ist die finanzielle Situation im Ruhestand. Foto: Matthias Hiekel

Die gesetzliche Rente reicht meist nicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Wer seine Versorgungslücke kennt, kann durch private Vorsorge gegensteuern. Je früher man damit beginnt, umso niedriger können die monatlichen Sparraten ausfallen. Als Faustregel zur Ermittlung der Rentenlücke gilt: Rund 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens reichen aus, um im Rentenalter den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer Einnahmen von rund 1500 Euro netto pro Monat hat, braucht im Ruhestand demnach monatlich rund 1200 Euro.

Liegt die gesetzliche Rente nach Angaben der Rentenauskunft voraussichtlich bei rund 1000 Euro, müsste man daher mindestens rund 200 Euro pro Monat durch eine private Vorsorge aufbauen, rechnet Scherfling vor. «Das sollte man eher als Mindestwert sehen, den man nicht unterschreiten sollte», warnt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

 

Künftige Ruheständler, die ihren Finanzbedarf realistisch einschätzen wollen, sollten alle künftigen Ausgaben und Einnahmen einbeziehen. «Dazu gehören auch Überlegungen zur weiteren Lebensplanung», sagt er. Also ob man sich beispielsweise räumlich verkleinern möchte oder im Ruhestand viel reisen will.

 

Aber auch steuerliche Aspekte und Sozialabgaben sollten sie nicht vergessen. «Denn je nach Renteneintrittsalter und aktuellem Grundfreibetrag muss man unter Umständen seine Rente versteuern», sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Bei einem Renteneintritt im Jahr 2015 sind rund 14 500 Euro steuerfrei. Wer hingegen im Jahr 2005 in den Ruhestand gegangen ist, kann eine gesetzliche Bruttorente von rund 19 000 Euro im Jahr steuerfrei beziehen. Das gilt aber nur, wenn man sonst keine weiteren Einnahmen habe, erklärt Klocke.

 

Außerdem müssen Rentner Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen. Dafür sollten sie laut Scherfling etwa zehn Prozent einplanen. Bei einer Rente von 1000 Euro wären das also knapp 100 Euro pro Monat. «Verbraucher sollten diesen Punkt vorab klären und einen entsprechenden Puffer bei ihrer Altersvorsorge einkalkulieren», rät Scherfling. (DPA/TMN)