850 Siemens-Angestellte protestieren gegen Verlagerung

Siemens-Mitarbeiter demonstrieren in Bad Neustadt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Siemens-Mitarbeiter demonstrieren in Bad Neustadt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Mitarbeiter des Siemens-Werks in Bad Neustadt an der Saale haben am Mittwoch mit bunten Karten gegen die drohende Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Osteuropa protestiert. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich 850 Menschen an der Aktion. Sie wehren sich gegen eine geplante Umstrukturierung, bei der in Neustadt mindestens 370 Jobs wegfallen sollen. Siemens produziert dort Elektromotoren und beschäftigt rund 2200 Mitarbeiter. Die Gewerkschaft befürchtet, dass der Standort Neustadt deutlich schrumpfen soll. Insgesamt seien bis zu 900 Arbeitsplätze in Gefahr.

Ein Sprecher von Siemens bestätigte lediglich die geplante Streichung von 370 Arbeitsplätzen aus dem Geschäftsbereich «Large Drives». Darüber hinaus gehende Verlagerungen seien reine Spekulation. «Der Standort ist nicht in Gefahr», betonte der Konzernsprecher.

 

Siemens führt aktuell Gespräche mit dem Betriebsrat über die Umsetzung der Reform. Anlass für die Protestaktion am Mittwoch war auch ein Besuch des Siemens-Vorstandsmitglieds Klaus Helmrich in Neustadt, der ein Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden des Werkes führte. Nach Gewerkschaftsangaben äußerte er dabei die Absicht, den Standort Neustadt nicht nur zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln. Die Gewerkschaft fordert nun konkrete Zusagen. (DPA)