G7-Vertreter: Keine Forderung nach Konjunkturspritzen

IWF-Chefin Christine Lagarde (links) und britischer Schatzkanzler George Osborne beim G-7-Treffen in Sendai. Foto: Kimimasa Mayama
IWF-Chefin Christine Lagarde (links) und britischer Schatzkanzler George Osborne beim G-7-Treffen in Sendai. Foto: Kimimasa Mayama

Die Gruppe sieben führender Industrieländer (G7) halten aktuell nichts von kurzfristigen Konjunkturspritzen zur Ankurbelung der globalen Wirtschaft. Niemand habe einen konjunkturellen Stimulus gefordert, hieß es nach einer Debatte der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs mit Top-Ökonomen am Freitag im japanischen Sendai. Es habe aber Einigkeit darüber geherrscht, dass das Wachstum gestärkt werden müsse. Es sei Konsens innerhalb der G7, dass mit Strukturreformen langfristig die Nachfrage gesteigert werden könne, sagte ein Teilnehmer der Diskussion weiter.

Auch müsse der schwache Produktivitätszuwachs angegangen werden - etwa durch Investitionen in Bildung und Grundlagenforschung. Auch Japan habe letztlich eingeräumt, dass der Spielraum der Finanzpolitik begrenzt sei. Geldspritzen des Staates müssten daher gezielt eingesetzt und nicht mit der Gießkanne verteilt werden.

 

Am Abend (Ortszeit) wollten die G7-Finanzminister und Notenbankchefs mit den eigentlichen Beratungen beginnen. Sie bereiten unter anderem den Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs nächste Woche in Ise-Shima vor.

 

Gastgeber Japan hatte vor dem Treffen auf ein gemeinsames Signal der G7-Partner gehofft, dass angesichts der schwächelnden Weltwirtschaft neben der anhaltenden Geldflut durch die Notenbanken auch die Finanzpolitik gegensteuern sollte. Schuldenfinanzierte Konjunkturspritzen lehnt aber vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ab.

 

Die G7-Länder USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Italien dürften erneut auf den Dreiklang aus Finanz- und Geldpolitik sowie Strukturreformen verweisen und betonen, dass jedes Land seinen Beitrag leisten müsse. (DPA)