TU München bezieht Studienzentrum in altem Kloster

Kloster Raitenhaslach in Burghausen. Foto: Ursula Düren/Archiv
Kloster Raitenhaslach in Burghausen. Foto: Ursula Düren/Archiv

Studieren hinter Klostermauern - im ehemaligen oberbayerischen Zisterzienser-kloster Raitenhaslach nahe Burghausen hat die Technische Universität München (TUM) nach aufwendiger Restaurierung ein neues Akademiezentrum eingerichtet. Auf 1000 Quadratmetern Fläche im Prälatenstock bietet das Science & Study Center der TUM Wissenschaftlern und Studierenden sowie externen Interessierten einen großen Tagungsraum im historischen Festsaal, fast ein Dutzend Seminarräume und mehrere Studierzimmer.

 

Die Stadt Burghausen als Eigentümer des Gebäudes will zudem Konzerte und Lesungen im Prälatenstock veranstalten, teilte die TUM mit. An diesem Samstag (4. Juni) wird das Studienzentrum mit einem Gottesdienst und Festakt offiziell in Betrieb genommen. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will daran teilnehmen. Die TUM gilt mit fast 40 000 Studierenden sowie mehr als 500 Professorinnen und Professoren als eine der forschungsorientiertesten Technischen Universitäten Europas.

 

«Fernab des Alltags bietet das TUM Science & Study Center einen Ort des freien Denkens, des kreativen Wissensaustausches, der internationalen Begegnung», hieß es weiter. «Der klösterliche Geist soll hier wieder spürbar werden, die Wissenschaftstradition der Zisterzienser wieder aufleben.» Kunsthistorisches Aushängeschild ist der barocke Festsaal mit Deckenfresken von Johann Martin Heigl aus dem 18. Jahrhundert.

 

Der Prälatenstock von Kloster Raitenhaslach war seit der Säkularisation von 1803 in Privatbesitz und wurde nur teilweise genutzt. 2003 kaufte die Stadt Burghausen das Gebäude und unterzeichnete 2013 mit der TUM einen Vertrag zur Nutzung des Gebäudes als Studien- und Seminarzentrum.

 

Fünf Architekturlehrstühle der TUM hatten zuvor über mehrere Jahre Bauhistorie und -substanz des Prälatenstocks erforscht und ein Nutzungskonzept erstellt. Auf dieser Grundlage wurde das Gebäude unter weitgehender Wahrung der historischen Bausubstanz restauriert und neu ausgestattet. Die TUM kann die Räume für zunächst 25 Jahre kostenlos nutzen. (DPA)