Servicestelle und Krankenkasse: So kommen Patienten an Arzttermine

Vom Hausarzt kann man sich zu einem Facharzt überweisen lassen. Doch die Wartezeiten für einen Termin sind oft recht lang. Foto: Arno Burgi
Vom Hausarzt kann man sich zu einem Facharzt überweisen lassen. Doch die Wartezeiten für einen Termin sind oft recht lang. Foto: Arno Burgi

Wiesbaden (dpa/lhe) - Kurzfristige Termine beim Facharzt sind Mangelware. Vor allem für gesetzlich Versicherte, wie eine Untersuchung im Auftrag der Grünen ergeben hat. Testanrufer wurden dabei mit Wartezeiten von mehreren Wochen und sogar Monaten konfrontiert.Die Lage habe sich in den vergangenen Jahren noch verschlimmert, heißt es in der Studie. Was tun? Die Verbraucherzentrale Hessen hat mehrere Möglichkeiten für Patienten zusammen-getragen.

 

Wie kommen Patienten schneller zum Facharzt?

Zum einen verweist Daniela Hubloher von der Patientenberatung der Verbraucherzentrale auf die Terminservicestellen der Kassenärzte. «Allerdings gibt es dabei Hürden», schränkt sie ein. So müsse zuerst ein Hausarzt die Dringlichkeit bescheinigen. «Nicht so schön» sei auch, dass man damit auf die freie Arztwahl verzichte. «Bei akuten Beschwerden ist das aber vielleicht zweitrangig.» Zweite Option seien die Servicetelefone der Krankenkassen. Die Patienten machten damit durchweg gute Erfahrungen: «Die Verbraucher kommen damit relativ schnell zu einem Termin.»

 

Wie funktioniert die neue Terminservicestelle?

Dabei handelt es sich um ein Call-Center, das auf ein Bundesgesetz hin Ende Januar auch in Hessen eingerichtet wurde. Patienten sollen dort einen Termin mit höchstens vierwöchiger Wartezeit erhalten, müssen dafür unter Umständen aber eine längere Fahrt auf sich nehmen. Bei einem Augen- oder Frauenarzt kann der Service ohne Überweisung in Anspruch genommen werden. Falls esinnerhalb der Frist keinen Termin gibt, können Patienten die Ambulanz eines Krankenhauses aufsuchen.

 

Gibt es auch einen direkten Weg, gerade in Akutfällen?

Patienten, die selbst beim Facharzt anrufen, rät die Medizinerin Hubloher von der Verbraucherzentrale: «Sagen Sie immer konkret, was die Beschwerden sind und versuchen Sie, sich mit dem Arzt direkt verbinden zu lassen.» Vierte Möglichkeit, wenn man zuerst beim Hausarzt behandelt wird: «Fragen Sie den behandelnden Arzt, ob er bei einem Kollegen anrufen und um einen Termin bitten kann.» Wenn es sich um einen dringenden Fall handle, machten die Ärzte das ihrer Erfahrung nach auch. (DPA/IHE)