10 Tage und 207 Filme aus 62 Ländern: Das 34. FILMFEST MÜNCHEN steht in den Startlöchern

Foto: Internationale Münchner Filmwochen GmbH
Foto: Internationale Münchner Filmwochen GmbH

Am 23. Juni 2016 öffnet sich zum 34. Mal der rote Vorhang für das diesjährige Filmfest München. Bis zum 2. Juli wird ein vielfältiges Programm gezeigt. Gemeinsam ist allen Filmen ist die spürbare Leidenschaft ihrer Macher.

 

Eröffnet wird das Filmfest mit „Toni Erdmann“ von Maren Ade, der international für Aufsehen sorgt und beweist, wie viel Potential im deutschen Filmschaffen steckt.

 

Filme aus Deutschland

Neben dem Eröffnungsfilm widmet das Filmfest Regisseur Christian Petzold, einem der wichtigsten Autorenfilmer des Gegenwartskinos eine Retrospektive. Die Inhalte und Geschichten seiner Filme kreisen um die Themen Freundschaft, Vertrauen und Verrat. Im Rahmen der Gala und zu Ehren von Christian Petzold wird als Weltpremiere der neue „Polizeiruf 110: Wölfe“ (Neues Deutsches Fernsehen) gezeigt.


Ein sehr facettenreiches Bild von Deutschland zeichnet Sönke Wortmann, der mit „Deutschland. Dein Selbstporträt“ (Spotlight). Aus vielen Tausend Filmen, die Menschen in ganz Deutschland am 20. Juni 2015 aufgenommen haben, verdichtet der Film ein vielseitiges Selbstporträt des Landes.

Filmperspektiven rund um den Erdball

Die großen internationalen Filmländer sind mit Neuentdeckungen und auch den Altmeistern stark vertreten, wie zum Beispiel Carlos Saura mit „Argentina“ oder Marco Bellocchio mit „Sangue del mio Sangue“.

Dank günstigerer Produktionsmittel kommen Filme nun vermehrt auch aus Ländern, die früher eher weiße Flecken auf der Weltkarte der Filmproduktion waren. So laden uns in diesem Jahr zum Beispiel Filmemacher aus Nepal, Venezuela, Vanuatu, der kolumbianischen Karibik, Montenegro, Mali, Kambodscha, Bulgarien oder aus dem Irak ein, die Welt mit ihren Augen zu sehen.

 

Und auch die brasilianischen Independent-Filmemacher aus drei Generationen erschaffen ein anderes Bild von ihrem Land, das demnächst der Welt als Kulisse für das olympische Spektakel präsentiert wird.

 

Einen ebensolchen Perspektivwechsel erlauben die Filme aus der islamischen Welt. Dem iranisch-kurdischen Regisseur Bahman Ghobadi wird nicht nur eine Retrospektive gewidmet; er zeigt den Zuschauern in seinen Filmen den Alltag in einer krisengeschüttelten Region.

 

Musik und Bewegung als weitere Filmthemen

Die eigenen Gefühle oder die eines ganzen Landes drückt kaum etwas so direkt aus wie die Musik. Ganz heiter, trotz bevorstehender Finanzkrise ist „Office“ (Spotlight), ein Hongkong-Kapitalismus-Musical in 3D, mit Stars wie Chow Yun-fat und Sylvia Chang.

 

Angetrieben von poppigem Punk oder punkigem Pop, wild, unangepasst und immer auf der Suche nach Freiheit, sind die Skater in den Filmen im diesjährigen Open Air Programm Grind! Slide! Skate!.

Zu guter Letzt

 

Beim diesjährigen Abschlussfilm „Captain Fantastic“ fragt man sich, ob der Vater, der seine Kinder fernab jeder Zivilisation mit großer Leidenschaft aber so ganz anders und nonkonformistisch erzieht, ihnen damit tatsächlich einen Gefallen tut. Viggo Mortensen spielt ihn aber so hinreißend, dass man sich von seinem Idealismus gerne anstecken lässt.